Falklandinseln

vom 23.12. 2017 bis 5.01. 2018

Urlaub auf den Falklandinseln - ein Abenteuer der besonderen Art


vom 23.12. 2017 bis 5.01. 2018

Für diejenigen, die keine Geduld haben, den ganzen Text zu lesen, hier meine Lieblingsbilder. Da diese aber nichts, oder nur sehr wenig, über die Eindrücke, Emotionen und das wirklich Erlebte aussagen, empfehle ich bei diesem Bericht, wirklich die Langversion. Die Langversion ist 7 Jahre nach dem Urlaub entstanden, und zwar nach der Umrundung Spitzbergens, die auch ein Thema auf Falkland war. Und selbst nach dieser fantastischen Reise in die Arlktis, bleiben die Falklandinseln unser absolutes Traumziel, ein unübertroffener Urlaub.

Lieblingsbilder

23.12.17—13.06.18

435 Bilder

Rückflug nach Santiago de Chile (Es ist bereits alles vorbei.)
Wir haben die Inselwelt verlassen. Wir sind davon geflogen, haben nichts hinterlassen, alles wieder mitgenommen, viel mehr als womit wir gekommen waren.
In Zahlen ist dies wohl nur begrenzt zu fassen. 600 GB beschriebene Datenträger mögen zwar eindrucksvoll klingen, doch eingedrückt haben sich vor allem die mannigfaltigen Begegnungen in / mit der Natur. Die Flasche ist voll, um es mal mit Senior Trappatoni auszudrücken. Jeden Tag Höhepunkte, jeden Tag aufs Neue emotionale Momente, viel Spaß den Pinguinen zuzuschauen, ihr Leben verstehen zu lernen, ein „Big Brother“ nicht vor dem Fernseher, sondern direkt dabei.
Felsenpinguine
Und wenn man dachte, heute noch einmal Rockhoppers, das haben wir ja nun schon so oft gesehen, verblüfften sie uns wieder mit etwas Neuem, offenbarten sie uns ein weiteres Stück ihres Lebens und Zusammenlebens in ihrer Kolonie, den Umgang mit ihren Küken, miteinander, mit uns.
Rockhopper
Film über die Rockhoppers (20 Minuten)
Die Falklandinseln haben einen Platz ganz oben auf unserer Liste der Top-Destination erobert. Wir sind mit der großen Ansage und riesen Erwartung losgeflogen, dass die Malvinas das Galapagos des Südens wären und sind nicht enttäuscht worden. Nur wenige Touristen machen wirklich Urlaub auf den Inseln. Für viele ist es der Start einer Reise zum Südpol. Vor dem Einschiffen schauen diese Urlauber meist noch am Volunteer Point, einer Kolonie von Königspinguinen, vorbei um sich dann einzuschiffen.
Königspinguine

Königspinguine

Wir hatten das Glück mit nur 5 Personen den Königspinguinen guten Tag sagen zu dürfen. Die Schiffsreisenden müssen sich das Glück mit 160-200 Passagieren teilen, die die Kolonie mit ihren Fotoapparaten umstellen.
Passagiere vom Kreuzfahrtschiff auf Carcas
Einmal, auf Carcas, hatten wir die Möglichkeit zu sehen, wie es abläuft, wenn ein Kreuzfahrtschiff (es war ein Schiff der Hurtigrouten mit 450 Passagieren) einen Landausflug macht. Begleitboote bringen in 10er-15er-Gruppen die Reisenden an Land, dort übernimmt das Ausflugsteam des Schiffes die Führung. Fahnen, die von einem Vorabkommando gesteckt wurden, säumen den Weg vom Ausstieg aus dem Boot bis zum Wiedereinstieg. Alle bewegen sich also auf demselben Pfad, was für uns den Vorteil hatte, dass es ihn gab und er auch von uns benutzt werden konnte, wenn wir denn wollten, denn abseits des Pfades gab es so viel zu sehen. Die Passagiere werden in Gruppen an Land gebracht (getrennt nach Nationen) und haben Zielzeiten, um wieder als Gruppe an Bord zu gehen.
Kaum an Land entdeckten die ersten Fotografen am Rande des Pfades den Bau eines Magellan-Pinguins. Der Pinguin hatte sich vor den Massen von Leuten versteckt, was ihm aber wenig half. Ein jeder, der vorbeiging, wollte ein Foto von ihm haben, und so bildete sich schnelle eine Schlange, dann eine Traube, direkt vor der Öffnung seiner Höhle und es war wohl wie beim Fototermin eines Staatsoberhauptes, wo hunderte von Kameras auf den besten Moment warteten. Sie hätten ihm wenigsten einen Fisch mitbringen können, er konnte ja nun nicht ins Meer jagen gehen.
Westpoint mit Wegmarkierung
Albatroskolonie
An diesem Tag, als die Hurtigrouten ihre Menschen über die Insel Carcas niederregnen ließ, ausschüttete, machten wir uns mit einem kleinen Boot und 9 Passagieren auf zu den Albatrossen zur gegenüberliegenden Insel Westpoint.
Hier gab es schon einen markierten Weg für die Kreuzfahrtschiffe mit Fahnen aus Hartplastik. Doch uns stand es frei, welchen Weg wir zu den Albatrossen wählten. An der Kolonie angekommen, konnten wir uns bis auf Schrittweite den riesigen Vögeln nähern, die ihrem Brutgeschäft ungestört nachgingen und haarscharf über unsere Köpfe ihre Nester anflogen.
Ein Kara-Kara Pärchen fand alles möglich essbare in der Kolonie. Wir fanden es unterhaltsam, dem Balzverhalten der Vögel zuschauen zu dürfen. Die Weibchen bauten ein Nest und warteten auf die Männchen, die durch die Kolonie stolzierten und sich ein Weibchen aussuchten (es könnte geschlechterseitig natürlich auch andersherum sein, mir scheint es aber so, dass die Weibchen auf dem Nest saßen).
Die Weibchen versuchten die Männchen für sich zu gewinnen, indem sie sich von ihrer schönsten Seite zeigten, bestimmte Posen einnahmen und mit dem Männchen flirteten. Zeigte das Männchen Interesse, wurde es spannend, ob die Paarung vollzogen wurde oder nicht, denn es ist wohl eine Bindung auf Lebenszeit und da will mit Bedacht gewählt werden. Wir sahen viele Versuche, aber kein Männchen blieb beim Weibchen.
Wenn die Junggesellen durch die Kolonie stolzierten, und an Nestern vorbeikamen, wo schon Weibchen brüteten, dann mussten sie sich vor deren Schnäbel vorsehen. Da passte manchmal nur eine Feder dazwischen, zwischen dem hackendem Schnabel der Brütenden und den auf Brautschau sich befindenden Männchen.
Und wir hatten einen GANZEN Tag Zeit, uns das Kolonieleben anzuschauen. 7 Stunden standen uns zur freien Verfügung. Natürlich pfiff der Wind, hagelte es kurzzeitig und wir mussten uns warm anziehen. Wie wenig, um diese majestätischen Vögel hautnah zu sehen.
Als wir zurückfuhren, sahen wir die Hurtigrouten am Horizont davonsegeln gen Südpol zur Drakepassage bei rauer See. Wir hatten am Abend wieder festen Boden unter den Füßen.
Ich sollte es trotz unterschwelliger Kritik an der Fahrt auf einem Kreuzfahrtschiff nicht verschweigen, dass Toma an diesem Tag eine Tablette ausprobiert hatte, bei der es ihr nicht schlecht wurde und die nicht müde machte. Das weckte Hoffnungen, denn ein italienisches Pärchen hatte uns sehr Spitzbergen ans Herz gelegt, ein wohl unvergessliches Ereignis, bei täglichem Landgang.
Rund um Spitzbergen Sommer 2025

Rund um Spitzbergen Sommer 2025

Im Sommer 2025 wurde auch dieser Traum Wirklichkeit.
Bleaker Island
Eines der Themen, die mich in diesem Urlaub beschäftigten, oder berührten, die auch so manches Gespräch beherrschten, war die Einsamkeit. Denn die Menschen auf den Inseln lebten oft allein. In Westpoint, ganz allein, zu zweit, Mann und Frau, mit Schafen, wenigen Kühen und hunderten von Albatrossen, zahlreichen Seeelefanten, unzähligen Pinguinen. Auf Bleaker Island zwei Familien, doch einige Monate auch ganz allein. Auf Pebble-Island der Besitzer der Lodge und der Farmer mit ihren Frauen, der Farmer mit seinen Kindern. Alle 6 Wochen kommt ein Versorgungsschiff, das auch die Landwirtschaftlichen Produkte abholt (Wolle, lebende Schafe…) ein paarmal die Woche, wenn Touristen kommen, der Flieger, im Winter vielleicht einmal die Woche.
Carcas Island F.I.G.A.S.
Carcas
Telefon gab es nicht, nur für Notfälle, die Internetverbindung war nicht berauschend und irre teuer, kein Geschäft, kein Kino, keinen Arzt, keine Werkstatt, SELFSuffcient. Und vor 50 Jahren gab es kein Telefon, kein Internet, keinen Flieger, nur das Schiff. Klar, da spricht man schon mal über Einsamkeit. Selbst für uns war es ein irgendwie erhabenes Gefühl, abgeschnitten zu sein, von der Welt.
Dabei vermissten wir eigentlich nichts. Es gab Strom aus der Steckdose, fließendes Wasser aus der Mischbatterie, das Essen stand um 8 Uhr früh und um 19.00 Uhr abends auf dem Tisch und war super lecker auf Bleaker-Island (Sterneküche!).
Und dann gingen wir allein über die Insel, querfeldein (obwohl Felder gab es nicht), sahen stundenlang kein Haus, querten die Insel von einer Seite zur anderen, ohne einen Menschen zu sehen, passierten nur Zäune, die uns daran erinnerten, dass es außer uns noch etwas gab. Einsamkeit gibt einem irgendwie das Gefühl mächtig zu sein, Teil der Natur, manchmal auch zu herrschen über die Natur, für sie verantwortlich, zugleich aber auch unwahrscheinlich ausgesetzt zu sein, verletzlich, hilflos.
Roraima - Venezuela - 2010
Am stärksten haben wir dieses Gefühl genossen, und es war wirklich ein Genießen, als wir den Sonnenuntergang auf dem Roraima genossen haben. Ein riesiger Berg, der Milliarden von Jahren von keinem Menschen bestiegen worden war, erst im 19 Jahrhundert bezwungen wurde und auf dem wir nun ganz allein saßen und die Sonne am Horizont verschwinden sahen.
Bleaker Island
Wir hörten die Inselbewohner sagen, dass sie das Leben auf ihrer Insel genießen. Ja, ihrer Insel, denn oft waren die Insel im Eigentum der Menschen, die sie bewohnten, die sie belebten. Und für alle war die (ihre) Insel und die Natur darauf immens wichtig und unbedingt zu erhalten.
Bleaker Island Cobb's Cottage
Verstärkt wurde das Gefühl der Einsamkeit, was wohl auch ein Gefühl unser eigenen Größe zu tun hat, mit dem Verständnis wie klein wir sind, wie winzig, auf unserer Welt, verstärkt wurde es, als ich in der Nacht die Milchstraße fotografierte, die Millionen von Sterne, die trotz Mondschein am Himmel flimmerten. Und als dann in dieser Einsamkeit die ISS (die international Raumstation) über die Insel hinwegflog, eine Kapsel mit wenigen Kubikmetern ihre Bahn am Himmel zog, wo auch in aller Einsamkeit sich Menschen befinden, wenn auch nur wenige Kilometer entfernt von der Erde, doch nicht auf der Erde, ein Staubkorn im Universum, dann erkennt man seine eigene Unwichtigkeit, seine Endlichkeit, die Winzigkeit des Augenblicks, den man sich auf der Welt befindet, um dann für immer zu verschwinden.
Weihnachtsabend 2017
Doch man genießt auch den Augenblick des Glücks, diese Sterne über sich haben zu dürfen, auf einer Insel zu sein, auf der heute ein Seelöwe geboren wurde, bei dessen Erscheinen auf dieser Welt wir dabei sein und zuschauen durften, zu Weihnachten, und der Nordstern über uns strahlt.

Anreise

Wir flogen über Santiago de Chile, Puntas Arenas und nahmen den Fleiger von dort, der einmal die Woche, am Mittwoch zu den Falklandinseln fliegt.
Damit nicht schief geht, übernachteten wir eine Nacht in Puntas Arenas.
Flug von Santiago nach Puntas Arena
Flug von Santiago nach Puntas Arena
Flug von Santiago nach Puntas Arena
Puntas Arena
Impressionen von Puntas Arena, wo wir bereits während unserer Chile / Argentinienreise waren.

Puntas Arena 2015

04.01.15

17 Bilder

Falkland Islands
Ankunft in Stanley Airport, ein Militärflughafen mit ziviler Nutzung. Wir worden gewogen und für leicht genug befunden, um mit den kleinen Fliegern zu den kleineren Inseln aufbrechen zu können. Alles über 20 Kilogramm hätten wir extra teuer bezahlen müssen.

Der Flieger von Puntas Arena

Stanley-Airport - fotografiert aus der Chesna auf dem Flug nach Bleaker Island

Bleaker Island

23.12. 2017 Ankunft Bleaker Island

Landung auf Bleaker Island

Die Besitzer der Insel manageten den Flughafen (die Graslandepiste) selbständig. Dafür stand ein Löschfahrzeug / Anhänger bereit, für den sie ausgebildet waren.
Der Flieger bringt auch immer kleine Dinge, Verpflegung für die Bewohner der Insel mit. Natürlich auch die Post.

Landeterminal auf Bleaker Island, ebenso Feuerwehrhaus und meteorologische Station.

Wir wurden herzlich empfange, dem dem Jeep wenige hundert Meter zum Anwesen gefahren und konnten es uns in dem Cottage bequem machen. Es war für zwei Familien ausgelegt, doch wir waren ganz allen im Haus Cobbe.

Bleaker-Island - unsere Unterkunft

Tja und dann begann schon das Abenteuer.

Tour mit dem Besitzer der Insel zur Kormorankolonie, den Gentoo-Pinguinen… zurück sind wir dann die 3-4 km gelaufen und zum

Der Eselspinguin (Pygoscelis papua) - Gentoo

seltener auch Rotschnabelpinguin genannt, ist eine Pinguin-Art in der Gattung der Langschwanzpinguine (Pygoscelis).
Eselspinguine sind die schnellsten Schwimmer unter den Pinguinen, sie erreichen dabei bis zu 27 km/h (nach anderen Quellen bis zu 36 km/h), schwimmen aber durchschnittlich nur bis zu 6 km/h.
Der Eselspinguin gilt auch als die scheueste bekannte Pinguinart. Seinen Namen hat er vom eselsartigen Geschrei, mit dem vor Eierdieben gewarnt wird und das auch während der Paarungszeit zu hören ist.
Eselspinguine erreichen eine Körperlänge zwischen 75 und 90 Zentimeter. Sie sind damit mittelgroße Pinguine, nur der Kaiser- und der Königspinguin sind größer. Das Gewicht der Eselspinguine variiert abhängig von der Jahreszeit und beträgt zwischen 4,7 und 7,4 Kilogramm. Das höchste Gewicht erreichen sie kurz vor der Mauser.
Jungvögel ähneln den adulten Vögeln, sind aber kleiner und haben einen matter gefärbten Schnabel. Einzelne Individuen sind an der Kehle und am Kinn grau gefleckt. Bei Vögeln, bei denen der weiße Fleck am Kopf nicht bis zum weißen Augenring reicht, handelt es sich ausnahmslos um Jungvögel. Es gibt jedoch einzelne Individuen, bei denen dieses Merkmal schon im Jugendgefieder vorhanden ist
Eselspinguine sind an Land sehr ruffreudig. Lautäußerungen sind vor allem während der Paarbildung, der Begründung des Nistterritoriums und während der Aufzucht der Jungvögel zu hören. Kontaktrufe sind dagegen ganzjährig zu vernehmen und werden von den Pinguinen vor allem dann gerufen, wenn sie anlanden. Sie sind aber auch auf See zu vernehmen.
Eselspinguine sind zirkumpolar verbreitet und brüten auf sub-antarktischen Inseln und der Antarktischen Halbinsel. Grundsätzlich meiden sie die Packeiszone. Ihr Verbreitungsgebiet außerhalb der Fortpflanzungszeit ist nicht genau untersucht. Generell wird davon ausgegangen, dass sich adulte Eselspinguine ganzjährig in der Nähe ihrer Brutkolonien aufhalten. Das marine Verbreitungsgebiet reicht allerdings vom Südpolarmeer und Südatlantik bis zum Südindik.
Die Hauptkolonien sind auf den Falklandinseln, wo etwa 36 % des globalen Bestands brüten.
Der Bestand wird von der IUCN auf 774.000 geschlechtsreife Vögel geschätzt und damit von der IUCN als ungefährdet eingestuft. Dort wo die Bestände zugenommen haben, gilt als Ursache eine verminderte Nahrungskonkurrenz mit Walen, deren Bestände im Verlauf des 20. Jahrhunderts deutlich abgenommen haben.
Im 19. Jahrhundert waren die Bestände der Eselspinguine zum Teil drastisch zurückgegangen, weil die Eier für den menschlichen Verzehr gesammelt wurden und ausgewachsene Pinguine abgeschlachtet wurden, um aus ihrer Fettschicht Öl zu gewinnen. Diese Praxis war noch in den 1910er Jahren gebräuchlich: Belegt ist, dass die Besatzung eines einzelnen Schoners jährlich auf den Falklandinseln über 70.000 Exemplare tötete, um daraus Öl zu gewinnen. Die Rückgänge auf den Falklandinseln stehen vermutlich immer noch in Zusammenhang mit der Praxis, Eier zu sammeln. Eselspinguine reagieren außerdem empfindlich auf Störungen durch den Menschen. So sind beispielsweise auf den Kerguelen die Bestände deutlich zurückgegangen, nachdem diese Insel permanent besiedelt wurde.
Eselspinguine ernähren sich vorwiegend von kleinen Fischen, Tintenfischen und Krill. In den nördlicheren Kolonien dominiert Fisch in der Ernährung. Auch in der Endphase der Jungenaufzucht und während des Winterhalbjahres ist Fisch die Haupternährung. Eselspinguine tauchen bis zu 212 Meter tief, die meisten Tauchgänge sind aber nicht tiefer als 110 Meter. Die Tauchtiefe ist vom Nahrungsangebot beeinflusst, für zahlreiche Brutkolonien konnte nachgewiesen werden, dass ein großer Teil der Vögel nicht mehr als 20 Meter tief taucht. In der Regel suchen sie für sechs bis zehn Stunden nach Nahrung.
Schluss noch im Hagel gut nass geworden. So schnell bekommt man nicht die Regensachen angezogen, wie das Unwetter über die Insel hereinbricht.

Blauaugen-Komorane soweit das Auge reicht

Bleaker Island (spanisch Isla María) ist eine Insel der Falklandinseln im Südatlantik. Bleaker Island befindet sich südöstlich von Ostfalkland. Der Name ist eine Verballhornung von der vorherigen Bezeichnung „Breaker Island“ (Brecher Insel), da die Wellen an der Insel brechen.

Bleaker Island

Bleaker Island ist eine lange schmale Insel etwa 2070 ha groß, 19 km lang und 2,5 km breit. Der längste und schönste Strand ist der 2 km lange Sandy Bay. Die Küsten sind von kleinen Klippen und verschiedenen Strandarten geprägt.
Die Nordhälfte der Insel ist ein offiziell ausgezeichnetes Naturreservat. Bleaker Island bietet vielen Tierarten einen geschützten Lebensraum. 49 Vogelarten wurden bisher katalogisiert, von denen 37 auf der Insel brüten, darunter auch Magellan- und Esels-Pinguine. Des Weiteren findet man auch viele Blauaugenscharben und Felsenpinguine.
Bleaker Island
Es wurden auch insgesamt 79 Pflanzenarten erfasst, unter anderem Cypripedioideae und weitere Orchideen und Tussock.
Bleaker Island
Am Abend noch ein Spaziergang zu den Rockhoppern, ein Aufeinandertreffen mit Skuas, die neben der Blau-Augen-Scharben-Kolonie brüteten und sich nicht fortbewegten, selbst wenn man direkt vor ihrem Nest standen.
Dieser Rockhopper ist auf dem Introbild unserer Webseite
Felsenpinguine sind die putzigsten Pinguine von allen.
Skua brütet
Skua Gelege
Und direkt vor dem Nest heißt einen kleinen Schritt entfernt. Meist war es die weibliche Skua, die auf dem Nest saß und wenn die männliche in der Nähe war griff sie uns an, wenn wir uns ihrem Nest näherten, während das Weibchen aus Leibeskräften schrie.
Skua auf ihrem Nest
Die Skua bedient sich an den Resten eines jungen Kormorans.
Auch ein Skua-Küken sahen wir, wie es gerade mit Fleisch von toten Königskormoranen gefüttert wird.
Skua füttert Junges
Und dann ging noch die Sonne unter und malte den Himmel in allen möglichen warmen Farben an. Ein Festschmaus für die Kamera.
Blauaugenkormorane - King Cormorant - Bleaker Island

24.12.2018 Weihnachten – und sogar nicht weihnachtlich.

Morgenspaziergang

Dampfschiffente
Streamer Dug

Das Gehöft mit Unterkunft und Wirtschaftsgebäuden

Blutschnabelmöwe
Blutschnabelmöwe
Begegnungen beim Morgenspaziergang, direkt auf dem Gehöft
Nachtreiher
Magelangans
Austernfischer

Blick von der anderen Seite der Anlandebuht

Schopfente
Einfarbenuferwipper
Interessanterweise gab es auf allen Inseln um 8.00 Uhr Frühstück. Gegen 9.00 Uhr begannen dann die Aktivitäten. Wir fuhren eine kurze Strecke mit dem Land-Rover (am Steuer war die Besitzerin der Insel) zu der Seelöwenkolonie, die in einer Bucht, etwa 20 Minuten zu Fuß vom Hof entfernt, gut geschützt faulenzten.
Bleaker Island
Unser Beobachtungspunkt auf das Geschehen in der Bucht der Seelöwen
Seelöwenbucht
im Vordergrund Tussokgras
Geschützte Bucht auf Bleaker Island
Wir hatten den ganzen Vormittag und wenn wir wollten auch noch den ganzen Nachmittag Zeit, um uns an dem Geschehen unter uns zu erfreuen.
Naja und dann waren noch die üblichen Spielchen der Alphamännche.
Viele Weibchen um einen Bullen
Noch ein Rest vom letzten Mal oder eine Verletzung?
Hier sieht es wie eine Verletzung aus.
Scheint geschmeckt zu haben.
Zwei halbstarke Bullen abseits in der Bucht
Als junges Weibchen kann man sich schn mal beim Bullen vorstellen.
Die Möwen sind überall, wo es etwas zum Fressen gibt.
Und am schmalen felsigen Rande der Bucht, gegenüber und am weitesten entfernt von unserem Beobachtungspunkt, der sich etwas oberhalb auf dem Kliff im Tussokgras befand, sich ein einzelnes Paar, ein großes Seelöwen Männchen und ein Weibchen - kaum zu sehen auf dem Bild.
Mit dem Teleobjektiv schon besser zu sehen. Kurz vor der Geburt. Es sieht so aus, als hätte sich die Geschlechtsöffnung schon geweitet.
Ganz kurz vor der Geburt
Gleich geht es los. Hier sieht man gut den Größenunterschied zwischen Männchen und Weibchen.
Die Blutschnabelmöwe muss ahnen, dass es gleich etwas zum Fressen geben wird. Wahrscheinlich riecht sie das Blut.
Es ist geboren. Die Fruchtblase ist noch deutlich zu sehen.
Der Seelöwenbulle verscheucht alle, die sich dem Schauplatz nähern.
Hier kann man gut sehen, wie das Wasser von der Geburt rot gefärbt ist. Neugierige Mitglieder des Harems wollen sich das Neugeborene anschauen.
Hier ist die Nabelschnur noch zu sehen. Vielleicht will sie die Seelöwin gerade durchbeißen. Dass sie das Kleine wegschleppt, gefällt dem Bullen gar nicht.
Hier ist die Nachgeburt schon sichtbar.
Das Junge kann sich sofort nach der Geburt allein bewegen.
Irgendwann hat der Bulle genug von der Verwandtschaft. Es sind turbulente Szenen untermalt mit Gebrüll.
Ein kleine glückliche Familie.
Erneute Versuche der Verwandtschaft sich das Neugeborene anzuschauen, werden nicht geduldet.
Das Spektakel hat jetzt auch einen Kara-Kara angelockt. (Der im Übrigen auch ordentlich vom "Kuchen" abbekam. Das sieht man gut im Film.)
Tja und da hat die Blutschnabelmöwe nun schon etwas abbekommen.
Die Eltern sind etwas beunruhigt. Denn so groß ist das Baby ja noch nicht, dass es sich wehren kann.
Jetzt lauern Möwen und Kara-Kara zusammen auf den nächsten günstigen Moment, etwas abzubekommen.
Und es werden immer mehr, die Hunger haben.
Die Seelöwin hat die Nachgeburt verloren. Wie das Maul aussieht, hat sie davon auch gleich gegessen.
Die Möwen haben alle Scheu verloren.
Nach der Hackordnung ist der Kara-Kara wohl vor den Möwen dran.
Und da spaziert er mittendurch.
Hat er die Saugstelle gefunden?
Der gerade geborene Seelöwe auf der Suche nach Milch?
Da heißt es für die Vögel anstehen.
und so tun, als hätte man gar kein Interesse.
Das Fleisch reicht dem Kara-Kara eine Weile für seine Jungen.
Der junge Seelöwe tapst schon ganz schön rum.
Ja, und schreien kann ich auch schon.
Für die Möwen bleiben die ganz kleinen Happen.
Da werden dem Kara-Kara die Möwen zu aufdringlich.
Und da ist auch noch ein Weißgesicht-Scheidenschnabel.
Es ist etwas ruhiger geworden. Das, was zu Essen da war, wurde vertilgt. Und nur zum Anschauen findet sich auch niemand mehr ein. Der Seelöwe hat sich wohl Respekt verschafft.
Die Reste der Nachgeburt teilen sich die Petrels. Da hält man als Möwe besser Abstand.
Er denkt er kann es alleine essen.
Falsch gedacht. Da streiten sich drei Petrels um die Beute.
Na und jeder bekommt etwas ab.
Ja, Du wirst auch mal ein großer, kräftiger Bulle.
Na, was geht denn hier ab?
Übersicht von unserem Filmstandpunkt. Die Entfernung war recht groß und das Ganze passierte im Schatten, nicht die besten Bedingungen für brillante Aufnahmen.
Auch ein Teil der Bucht, aber in der anderen Richtung
Es scheint, als war er gerade beim Barbier.
und jetzt noch ein wenig Bräune und ich bin unwiderstehlich.
Die Zähne sind auch saniert.
Tja, das ging schief, da hat der Bulle gut auf sein Haarem aufgepasst und den Widersacher verscheucht.
Die Kelpgansfamilie macht einen Ausflug und will sich die Geburt ganz aus der Nähe anschauen. Sogar die drei Kücken habe sie mitgebracht.
Etwas abseits in der Bucht ein anderes Neugeborenes. Viel älter als das andere gerade Geborene schaut es nicht aus.
Direkt unter uns (so um die 5-7 Meter tiefer, unterhalb der Klippe) liegt ein Bulle, alleine mit seinem Neugeborenen.
Ab und zu schaut er hoch.
Ferndiagnose: Die Zähne sind in Ordnung.
Die Jugend plantscht.
Na so richtig kümmert sich keiner um mich.
Seelöwen Weibchen
Seelöwen Männchen und Weibchen
Tja und ein Austernfischer kam auch zu Besuch.
Da kommt doch noch ein Neugieriger. Ein Magellanpinguin.
In sicherer Entfernung

Film Falkland - Anreise und die Geburt eines Seelöwens

Das ganze noch einmal in bewegten Bildern. Ich denke noch beeindruckender.
Als wir dann ausgiebig in den Stunden danach fotografiert und gefilmt hatten, liefen wir zurück zu unserem Haus, dem Cobb‘s Cottage.

Cobbs Cottage und im Hintergrund das Haus der Inselbesitzer

Auf dem Heimweg war aber auch eine ganze Menge los.
Da lief uns ein Magellan-Pinguin über den Weg und andere Vögel vor die Kamera.
Wege im Sinne von angelegten Pfaden gab es nicht.
Wir liefen in der Nähe des Ufers, wo das Gras nicht allzu hoch war und keine höhere Vegetation. Hier tauchten plötzlich viele Truthahngeier auf, die über unsere Köpfe hinwegsegeltenund nach Kadaver Ausschau hielten.
Unterschiedliche Gänsearten strebten ins Wasser, wenn sie sich durch unsere Anwesenheit gestört fühlten.
Dampfschiffente
Magellangänse im Hintergrund die Wirtschaftsgebäude der Insel
Und dann war auch noch ein Kadaver am Strand. Sehr schön hergerichtet, das komplette Skelett eines Wales, die hier früher auch gejagt wurden.
Im Haus angekommen, entspannte Toma ein wenig in der wunderschönen Unterkunft,. Ich nutzte jede freie Minute, um in der Natur zu sein, die überall Spannendes zu bieten hatte.

Ich begab mich noch einmal in Richtung King Comorant Kolonie. Wo konnte man denn schon sonst Vögel aus allernächster Nähe beobachten, fotografieren. Das war schon etwas Besonderes, eigentlich nur vergleichbar mit Galapagos.
Doch de Dimensionen hier waren gigantischer.
So bald man sich der Kolonie näherte, wurde einem der rege Flugverkehr bewusst. In der Entfernung fiel dies nicht so auf. Am Rande der Kolonie saßen die Raubmöwen, erhoben sich ab und zu in die Luft und versuchten ihr Glück ein Ei oder ein Neugeborenes den Vögeln abzuluchsen.
Die Kolonie war mehrere Fußballfelder groß und alles saß eng an eng. Am Rand befanden sich einige alte Nester, die nicht mehr genutzt wurden und so schien es, als würde die Kolonie wandern und in eine Richtung ausdehnen.
Einige der Vögel waren noch beim Nestbau, die anderen brüteten. In der Kolonie konnte man jedoch auch andere Vogelarten sehen, so hier zum Beispiel eine Blutschnabelmöwe (links) und ein Weißgesicht-Scheidenschnabel im Hintergrund.
In der Mitte waren die Nester alle besetzt, da die Vögel dort sichere waren als am Rand. Hier mussten sie sich permanent den Angriffen der Skuas erwehren. Das Brüten ist eine sehr stressige Angelegenheit.
Und Skuas sind in Mengen überall.
Sie nisten auch wenige Meter entfernt von der Kolonie. Futter gibt es hier ja genug.

Die Blauaugenscharbe

auch Antarktischer Kormoran genannt, ist eine sehr große Art aus der Familie der Kormorane. Sie kommt ausschließlich im Süden Südamerikas vor. Es werden mehrere Unterarten unterschieden, wobei jedoch die genaue Zahl der Unterarten in der Literatur strittig ist.
Die Blauaugenscharbe erreicht ausgewachsen eine Körperlänge von 69 bis 74 cm und eine Flügelspannweite von 112 cm. Sie wiegt dann zwischen 2,5 und 3,5 Kilogramm. Männchen sind tendenziell etwas größer und schwerer als die Weibchen, ansonsten besteht kein auffälliger Sexualdimorphismus.
Namensgebend ist ein leuchtend blauer Augenring.
Auch die federlose Gesichtshaut ist bläulich, während die Füße fleischfarben und die Schwimmhäute schwarz sind.
Jungvögel sind braun und weiß gefiedert. Ihnen fehlt noch der bläuliche Augenring, die nackte Gesichtshaut ist matter und der Schnabel ist matter gefärbt.
Die Blauaugenscharbe ist beheimatet auf der antarktischen Halbinsel und den vor der Antarktis liegenden Inseln. Sie brütet auf den Südlichen Orkneyinseln, den Südlichen Shetlandinseln, vor Kap Hoorn und Patagonien sowie auf Heard in Meeresnähe in Kolonien, die aus einigen Dutzend Paaren bestehen. Auf den Falklandinseln ist die Blauaugenscharbe ein an der Küste weit verbreiteter Brutvogel.
Blauaugenscharben fressen überwiegend Krustentiere und kleine Fische, die sie tauchend erjagen. Sie suchen gelegentlich in einiger Entfernung zur Küste nach Nahrung. Sie sind Kolonienbrüter und auch während der Rastzeiten und der Nahrungssuche gesellige Vögel.
Das Nest wird aus Algen, Schlamm und Gras errichtet. Die eigentliche Nistmulde wird mit Gras ausgelegt. Das Gelege besteht aus zwei bis vier Eiern. Diese sind blass grün-blau. Die Brutzeit beträgt 28 Tage.
Trotz Kälteregionen ist er standorttreu und wandert nur wenig.
Kann in sehr harschen Wetterbedingungen brüten – Eier und Küken bleiben dank dichter Nestbauten und Gruppenwärme geschützt.
Da war ich den Beiden wohl ein wenig zu nah gekommen beim Fotografieren.
Hervorragender Taucher: kann über 70 m tief tauchen, um Beute zu fangen.
Nutzt Flossen und teilweise Flügel zum Unterwasserantrieb.
Wird in manchen Regionen als „Sentinel Species“ betrachtet – Veränderungen in ihrer Population oder ihrem Futterangebot geben Hinweise auf den Zustand des marinen Ökosystems.
Beide Elternteile beteiligen sich an der Aufzucht der Jungen.
Das Brutgeschäft ist verdammt anstrengend. Zum Glück hilft der Partner mit. Die Angriffe der Skuas kommen vom Boden und aus der Luft.
Doch ab und zu bekämpfen die Skuas sich gegenseitig.
Wenn es ums Fressen geht, hört die Freundschaft auf.
Nicht nur Skuas stören den Brutprozess, auch Kara-Karas, lassen die Vögel nicht zur Ruhe kommen. Sie sind zwar nicht so zahlreich vertreten wie die Raubmöwen, aber auch eine große Gefahr für das Brutgeschäft und die Aufzucht der Jungen.
Das wahre Paradies für den Fotografen.
Hier wird Birdwatching neu definiert.
Irgendwann möchte man dann noch die anderen Dinge auf der Insel entdecken. Also auf geht's.

Nicht weit weg von der Komorant-Kolonie sollten am Steilufer Rockhopper brüten.
Ein Köpfchen war schon über der Felskante zu sehen.
Da kamen sie dann auch angestapft oder besser gehoppt und machten ihren Namen alle Ehre.

Der Felsenpinguin - Rock hopper

ist eine Vogelart aus der Familie der Pinguine (Spheniscidae). Innerhalb der Gattung der Schopfpinguine ist der Felsenpinguin die kleinste Art. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 10 Jahren.
Felsenpinguine erreichen eine Körpergröße zwischen 45 und 58 Zentimeter und ein Gewicht von 2,3–4,5 kg. Das Gewicht variiert erheblich im Verlauf eines Jahres, grundsätzlich sind sie am schwersten kurz vor der Mauser und können dann bis zu 3,8 Kilogramm schwer sein.
Das Gefieder zeigt keine jahreszeitlichen Variationen. Jungvögel können anhand ihrer Gefiederfärbung bis zu einem Alter von zwei Jahren von den adulten Felsenpinguinen unterschieden werden
Die Augen sind rot, der kurze, kräftige und wulstig aufgeworfene Schnabel ist rötlich-braun, Füße und Beine sind rosa, die Sohlen sind schwarz.
Adulte Vögel haben einen schmalen gelben Überaugenstreifen, dessen Federn hinter dem Auge stark verlängert sind und abstehen; weiter zum Hinterkopf hin sind diese Federn in Längsrichtung gelb-schwarz gestreift und bilden dort einen locker anliegenden Schopf.
Wenn eins der Elternteile vom Jagen zum Nest zurückkam, gab es eine sehr laute Begrüßungszeremonie. Da dies am Abend in der Kolonie sehr häufig vorkam, herrschte ein ohrenbetäubender Lärm.
Felsenpinguine sind Nahrungsgeneralisten; sie fressen alles, was sie fangen und verzehren können. Untersuchungen von Tieren auf den Falklandinseln wiesen in unterschiedlichen Anteilen Krebstiere, Kalmare und verschiedene kleine Fische nach.
Meist jagen sie in Gruppen, selten aber in Tiefen über 100 m. Die durchschnittliche Schwimmgeschwindigkeit liegt bei 7,5 km/h. Auf ihren Streifzügen erreichen die Pinguine Tiefen von bis zu 170 m.
Felsenpinguine sind nicht vor dem vierten Lebensjahr geschlechtsreif. Die Brutzeit beginnt im frühen Oktober mit der Ankunft der Männchen am Nistplatz, wenige Tage später folgen die Weibchen.
Obwohl die Tiere relativ klein sind, gelten sie als wehrhaft auch weit größeren Störern gegenüber. Felsenpinguine greifen unterschiedslos jedes Tier an, das in die Nähe ihres Nestes kommt, ob andere Pinguine, Albatrosse oder Menschen.
(Uns haben sie nicht angegriffen.)
Die Tiere kehren nicht nur jedes Jahr zum selben Nistplatz, sondern auch zum gleichen Nest zurück, das sie mit Steinen, Stöcken, Pflanzenteilen oder ähnlichem ausbessern. Die Kolonien befinden sich bevorzugt in abschüssigen Felsschluchten mit Zugang zu tiefem Wasser und können eine Größe von bis zu 100.000 Nestern bei einer Dichte von 1,5 bis 3 Nestern pro Quadratmeter erreichen.
In den Kolonien brüten häufig auch Albatrosse und Kormorane und in ihrer Nähe findet sich offenes Süßwasser, da die Tiere regelmäßig baden und Süßwasser zu sich nehmen. Die Vegetation an den Koloniestandorten besteht aus Gräsern und niedrigen Zwergsträuchern; Nistplätze, die seit langem in Gebrauch sind, sind allerdings vegetationslos.
Sobald die Weibchen eingetroffen sind, beginnen die Kopulationen. Anfang November werden zwei Eier im Abstand von vier bis fünf Tagen gelegt, das erste wiegt rund 80 Gramm, das zweite rund 110 Gramm. Das zweite Ei liegt dabei hinter dem ersten, wo die Temperatur am stabilsten ist und das Ei weniger stark der Gefahr des Verlustes oder des Raubs unterliegt.
Die Eltern bebrüten rund 33 Tage lang abwechselnd in drei annähernd gleich langen Schichten die Eier. In der ersten Schicht sind beide Elternteile am Nest, in der zweiten brütet nur das Weibchen, in der dritten nur das Männchen; der jeweils andere Partner geht auf die Jagd.
Für die ersten 25 Tage nach dem Schlüpfen der Küken bleibt das Männchen am Nest. Danach haben die Küken ihr zweites Dunenkleid entwickelt, verlassen die Nester und bilden mit anderen Küken Gruppen, die es beiden Eltern erlauben, das Nest zu verlassen und auf Jagd zu gehen, um den wachsenden Nahrungsbedürfnissen des Kükens nachzukommen (pro Fütterung zu dieser Zeit rund 600 Gramm). Im Alter von 10 Wochen werden die Jungen dann flügge, 20 bis 25 Tage später verlassen die Tiere den Nistplatz.
Der Beginn der Jagd, der Sprung ins kalte Wasser.
Der Gesamtbestand wurde 2005 auf 3,7 Millionen Brutpaare geschätzt.
Ausgewachsene Tiere haben an Land keine natürlichen Feinde, im Meer hingegen werden sie Beute von Haien, Orcas, Seebären, Mähnenrobben und Seelöwen. Eier und Küken werden von Raubmöwen, Möwen und Geierfalken gefressen.
Der Felsenpinguin ist die am weitesten verbreitete Art der Gattung. Das Verbreitungsgebiet reicht von Südamerika bis nach Neuseeland und umfasst zwei räumlich voneinander getrennte Bereiche subtropischer bis subantarktischer Inseln, die jeweils von einer Unterart besiedelt sind.
Die Brutverbreitung befindet sich auf den Inseln rund um die Antarktis zwischen 37 und 53 Grad südlicher Breite. Die maritime Verbreitung erstreckt sich über die südlichen Teile des Atlantiks, Pazifiks und Indiks.
Wie sie dies Stelle finden, wo sie aus dem Wasser springen und dann den Berg hoch hopsen, bleibt ihr Geheimnis. Aber es sieht verdammt spektakulär aus, wie sie Anlauf nehmen und dann einige Meter durch die Luft sausen und punktgenau an der Stelle sind, wo der Pfad nach oben beginnt.
Kein Mensch würde dort hinauf kommen. Es ist steil und total rutschig.
Weiter oben ist es meist einfacher, es ist trocken und nicht so steil. Da reichen leichte Hüpfer aus, die meist unbeholfen aussehen, was sie aber nicht sind.
Der Gesamtbestand der Art ist in den letzten 30 Jahren drastisch um über 30 % zurückgegangen. Am dramatischsten war der Rückgang auf den Falklandinseln, dem Hauptverbreitungsgebiet der Nominatform; hier sank der Bestand von 2,5 Millionen Brutpaaren im Jahr 1984 auf rund 300.000 Brutpaare im Jahr 1995, ein Rückgang um 88 %. Grund war die Überfischung der Gewässer um die Falklandinseln, die dazu führte, dass die Tiere keine ausreichenden Fettreserven für die Brutzeit aufbauen konnten und zu hunderttausenden verhungerten.
Ich bin schön.
Ich bin stark.
Und geh mir aus dem Weg.
Obgleich sich die Bestände um die Falklandinseln als Folge gesetzlicher Regulierung erholt und stabilisiert haben, ist der Gesamtbestand der Art nach wie vor rückgängig. Hauptgrund ist unverändert der Fischfang, neuere Gefährdungen sind vor allem Ökotourismus, Meeresverschmutzung und der Klimawandel, der das Nahrungsangebot verändert. Als Konsequenz aus dieser Bestandsverringerung wird die Art vom IUCN als vulnerable, also „gefährdet“, eingestuft.

Weißgesicht-Scheidenschnabel

ist eine Vogelart aus der Familie der Scheidenschnäbel, einer kleinen Familie, die nur zwei Arten umfasst. Ungewöhnlich für einen Vogel aus der Ordnung der Regenpfeiferartigen sind der plumpe Körperbau und die im Verhältnis zum Körper kurzen Beine, so dass der Weißgesicht-Scheidenschnabel an ein Huhn erinnert. Die Art brütet auf einigen Inseln der Subantarktis, nördlich des südlichen Polarkreises.
Das Gefieder des Weißgesicht-Scheidenschnabels ist vollständig weiß. Typisch für Weißgesicht-Scheidenschnäbel ist ein schnelles Laufen auf dem Boden, bei dem sie wie Tauben mit dem Kopf nicken. Diese schnelle Kopfbewegung mit dem darauf folgenden Stillhalten des Kopfes dient dem besseren Sehen während des Laufens, da ihre Augen nicht durch Muskeln selbständig bewegt werden können. Diese Vögel sind grundsätzlich wenig scheu.
Der Weißgesicht-Scheidenschnabel brütet an den felsigen Küsten von subantarktischen Inseln wie Südgeorgien, den Südlichen Orkneyinseln, den Südlichen Shetlandinseln und auf der Antarktischen Halbinsel. Weißgesicht-Scheidenschnäbel sind anders als der Schwarzgesicht-Scheidenschnabel Zugvögel. Nicht brütende Weißgesicht-Scheidenschnäbel werden auf den Falklandinseln und im Südosten Südamerikas beobachtet. Insbesondere auf den Falklandinseln halten sie sich in der Nähe menschlicher Siedlungen auf.
Scheidenschnäbel sind Allesfresser und ausgeprägte Kleptoparasiten. Sie stehlen von Pinguinen Krill und Fisch und fressen gelegentlich auch deren Eier und Dunenküken. Zu den Pinguinarten, deren wesentliche Prädatoren sie sind, zählen die Zügelpinguine. Sie fressen außerdem Aas, Fäkalien, Wirbellose sowie, wo vorhanden, Abfall von Menschen.
Weißgesicht-Scheidenschnäbel zeigen eine hohe Nistplatztreue und gehen entsprechend auch Paarbindungen ein, die über mehrere Fortpflanzungsperioden Bestand haben können. Sie brüten gewöhnlich in der Nähe von Pinguin- oder Kormorankolonien. Die Fortpflanzungszeit fällt in den Zeitraum Oktober bis März, die Eier werden im Zeitraum Dezember bis Januar gelegt und bebrütet. Nestlinge können im Januar und Februar beobachtet werden.
Das Nest wird gewöhnlich in einer Höhle oder Felsspalte gebaut. Das Gelege besteht normalerweise aus zwei bis drei Eiern. Diese werden 28 bis 32 Tage bebrütet. Die Jungvögel sind nach 50 bis 60 Tagen flügge.
Junge Raubmöwe
Hier eine ausgewachsene Scharbe und eine noch junge.
Bei den Felsenpinguinen sahen wir auch Blauaugenschaben, die den Felsen als Start für ihre Jagd im Meer nutzten.

Die Felsenscharbe

ist ein mittelgroßer, monotypischer Vertreter der Familie der Kormorane. Die Art kommt ausschließlich im Süden von Südamerika vor.
Die Felsenscharbe ist an der westlichen Küste Südamerikas nördlich bis zur Insel Chiloé sowie auf den Falklandinseln verbreitet. Zu den Verbreitungsschwerpunkten zählt die Küste des Feuerlands und der Magellanstrand. Auf den Falklandinseln ist die Felsenscharbe eine weit verbreitete Art. Während des Winterhalbjahres ziehen die Felsenscharben Südamerikas bis in den Nordosten Argentiniens und nach Uruguay. Bei der Population auf den Falklandinseln handelt es sich um Standvögel
Felsenscharben fressen kleine Fische, Krustentiere und Kopffüßer. Ihre Nahrung suchen sie in verhältnismäßig flachem Wasser und bevorzugen dabei Stellen in Küstennähe, an denen der Meeresboden dicht mit Kelp bewachsen ist. Ihren Tauchgang leiten sie jeweils mit einem Vorwärtssprung ein, bei dem der Körper zunächst weit aus dem Wasser auftaucht. Sie gehen einzeln oder zu zweit auf Nahrungssuche. Sie sind dagegen Koloniebrüter und auch während der Rast suchen sie die Gesellschaft von Artgenossen. In den Brutkolonien sind sie gelegentlich auch mit der Blauaugenscharbe vergesellschaftet.
Blutschnabelmöwe
18.00 Uhr hatten wir eine Einladung bei den beiden Eigentümern der Insel, Phil und Mike, und wir unterhielten uns prächtig, erfuhren viel vom Leben auf der / den Inseln.
Wieviel Leute leben hier (6 Personen: Mike, Phil, der Farmer und seine Frau, die Köchin Cecilia und Veronika während der Urlaubssaison), leben sie da ganze Jahr auf der Insel, wie werden die Kinder unterrichtet, wie funktioniert das Gesundheitswesen, wo studieren die Kinder,….)
Dann gab es Weihnachtsessen . Sehr lecker.

Und dann brachen wir noch zu einem Abendspaziergang auf. Die Sonne stand schon tief. Ziel war noch einmal die Kolonie der Felsenpinguine, die ich bisher nur allein mir angeschaut hatte. Da sie aber so trollig waren, konnte ich Toma überzeugen doch noch einmal heute am Weihnachtsabend mitzukommen.
Es ging vorbei an der Blauaugenscharben-Kolonie.
Die Kolonie der Rockhopper lag schon im Schatten.
Immer noch kehrten Pinguine von Meer zurrück.
Dann war Schaulaufen angesagt.
Show off ist ja wohl das Ding der Rock Hopper.
Wir kehrten zurück und das Tussokgras sah herrlich aus in dem weichen warmen Licht der untergehenden Sonne.
Als wir die eingezäunte Kolonie deer Felsenpinguine verließen, schwirrte ein roter Vogel umher.

Der Langschwanz-Soldatenstärling

auch bekannt als Langschwanzstärling, ist eine faszinierende Vogelart aus der Gattung der Lerchenstärlinge (Sturnella) innerhalb der Familie der Stärlinge
Die Männchen weisen eine auffällige Färbung auf: Die Unterseite ist oft rot oder gelb, mit einer charakteristischen v-förmigen oder halbmondförmigen schwarzen Zeichnung über der Brust. Die Oberseite ist schwarz-weiß bis braun-weiß gestreift oder gefleckt. Wie der Name schon sagt, hat diese Art einen vergleichsweise langen Schwanz, der sie von anderen Lerchenstärlingen unterscheidet.
Der Langschwanz-Soldatenstärling ist vor allem in Südamerika beheimatet, insbesondere in Argentinien und Chile.
Bevorzugt offene Landschaften wie Wiesen, Felder, Prärien und Grasländer. Er ist oft in offenen, grasdominierten Habitaten zu finden.
Sucht auf dem Boden oder in niedriger Vegetation nach Beute. Der dünne, spitze Schnabel ist ideal zum Erbeuten von Insekte. Die Männchen sind oft polygarn und verteidigen ihr Territorium.
Männchen singen von erhöhten Warten wie Zaunpfählen aus, um Weibchen anzulocken und ihr Revier zu markieren.
Auf dem Rückweg sahen wir ein Raubmöwenkücken, die Mutter war wohl gerade ausgeflogen und das Kleine hatte sichaufgemacht, seine Umgebung zu erkunden.
Die Sonne senkte sich am Horizont.
Wir gingen nach Hause und kamen wieder an der Vogelkolonie vorbei.
Was mir die vielen Male gar nicht aufgefallen war, auf der einen Seite standen Kormorane, ohne dass ein Nest zu sehen war. Möglicherweise sind sie Teil der Kolonie und kommen nur über Nacht hierher.
Vielleicht waren es Jungtiere, Junggesellen, also noch nicht geschlechtsreife Vögel, die sich dort versammelt hatten.
Wunderschöne Farben am Himmel und vor uns die riesige Vogelkolonie. Alle Kormorane hatten sich versammelt, um die Nacht gemeinsam zu verbringen. Wir ließen sie allein und kehrten zu unserem Bungalow zurück.
Als Toma schon im Bett war, raffte ich mich noch einmal auf und fotografierte den Sternenhimmel.
Die Wolken zogen nach Mitternacht auf, der Mond wurde leicht von einer der abziehenden Wolken verdeckt und etwa eine halbe Stunde lang, war die Gelegenheit da, den südlichen Sternenhimmel zu fotografieren. Und es gelang auch. Mein eigenes Weihnachtsgeschenk.
Fast anderthalbtausen Bilder habe ich heute gemacht. Damit kann man mehrere Fotobücher füllen. Dazu noch viele Videos. Was für ein erlebnisreicher Tag Weihnachten 2017.

25.12.2017 1. Weihnachtsfeiertag

Ja so ein richtiges Weihnachtsfeeling (im Hochsommer) kam nicht auf, obwohl wir einen Tannenbaum (den einzigen Baum auf der Insel, aber künstlich) im Haus hatten, die anderen Gäste sich weihnachtlich geschmückt hatten zum Frühstück, Weihnachtsmützen und …, denn die Sonne schien, an Schnee war nicht zu denken, obwohl es gestern gehagelt hatte. Wettermäßig konnte man an einem Tag alle Jahreszeiten erleben. Heute schien so ein Tag zu werden und es begann mit Sommer. Also drängte das Fotoherz nach draußen.
Auf der Wiese vor dem Cottage gab es immer etwas zu entdecken. Heute Morgen war es ein Bartzeisig.
Wir liefen nach dem Frühstück zu den Gentoos, und es war ziemlich weit, da wir auch nicht den kürzesten Weg nahmen.
Bei den Wirtschaftsgebäuden saßen zwei vom Regen völlig durchnäßte Kara-Karas.
Regengüsse gab es hier häufig. So aus dem Nichts. Und die Vögel hatten wenig Möglichkeiten sich vor dem Wasser von oben zu schützen. Bäume gab es nicht. Gebäude auch nur eine Hand voll, da wurde man eben nass.
Obwohl wir im Hochsommer waren, die Temperaturen waren wie bei uns im Spätherbst. Fast immer pfiff ein frischer Wind uns um die Ohren und die Wolken konnten sich zu jeden Zeitpunkt entleeren. Wetterfeste Kleidung ist ein MUSS.
Unterwegs eine Felsenscharbe
Wir querten die Einflugschneise der Blauaugen-Kormoran-Kolonie. Sie brachen auf zu ihrer gemeinsamen Jagd nach Fisch.
Wir waren ganz allein auf der Insel unterwegs. Um uns herum nur Tiere. Hauptsächlich Vögel. Ich konnte den ganzen Tag fotografieren. Es gab fast in jedem Moment ein Motiv. Vögel im Überfluss.
Blick zurück.
Aus meinem Tagebuch:
Weite Teile der Insel sind wirklich nicht allzu interessant, obwohl es auf Bleaker viele Vögel, Gänse, Enten, Seevögel gab (u.a. weil es keine Hunde, Ratten und Katzen gab). Man kann also schon mal eine halbe Stunde gehen, ohne etwas Spektakuläres erlebt zu haben. (Was für ein Jammer auf höchstem Niveau! Wenn man nur bedenkt, wo wir waren!)

Wenn ich mir die vielen Bilder anschaue, und es sind heute wieder fast 700, kann ich diese Aussage nicht nachvollziehen.
Wir querten die Insel und näherten uns derm anderen Ufer.

Hier nisteten Magellan-Pinguine. Sie sind die scheusten unter allen Pinguinen. Wenn sie nicht jagen und zum Meer laufen, halten sie sich in der Nähe ihres Baus auf, um bei Gefahr sich dorthin zu verkriechen.
Silbermöwen mit Jungvögeln
Versicolorente
Als ich die Bilder - heute nach 7,5 Jahren mir beim Überarbeiten der Webseite erneut anschaue, kommt es mir so vor, als wären sie in der Zwischenzeit vergilbt. Alle haben einen leichten bräunlichen Schleier. Wie ist das bei digitalen Bildern möglich? (Naja, ich hatte vor 3 Wochen eine Augen-OP, grauer Star, ob es damit zusammenhängt .-) , ich sehe wieder weiß.
Wir kamen wieder zur Bucht, wo wir am ersten Tag die Gentoos und Magellan-Pinguine gesehen hatten und Toma setzte sich oberhalb des Strandes hin und malte.
Bleaker Island X-mas 2017
Gentoo - Eselpinguine sind hervorragende Schwimmer. Sie können auch aus dem Wasser springen. Vielleicht ist das eine zusätzliche Orientierungshilfe, um immer am richtigen Ort aus dem Meer zu gehen und die Kolonie nicht zu verfehlen.
Die Magellanpinguine sehen in der Gruppe sehr futuristisch aus. Wie gemalt.
Ob das auch eine Art Tarnung ist. denn ein einzelner Pinguin ist so sehr schwer zu erkennen.
Der letzte Abschnitt des Weges von der Kolonie auf dem Land ins Meer. Die Pinguine müssen durch Seepflanzen und dann sind sie mit einem Sprung im Meer, wo sie sich viel besser als an Land fortbewegen können. Dafür ist ihr Körper optimiert.
Es waren neue Gäste angereist. Natürlich wurden auch sie zuerst zu den Pinguinen gebracht.
Ich machte ein paar mehr Bilder, auch einige Timelaps mit der GoPro direkt von einer Kolonie. Der Himmel war traumhaft, das Wasser schillerte in den knalligsten Farben und vor uns tummelten sich hunderte von Pinguinen, hinter uns gingen sie zu ihren Kolonien oder Bruthöhlen.
Als Toma genug gemalt hatte, ich ausreichend fotografiert, folgten wir den Pinguinen, die vom Meer landeinwärts gingen, vorbei an den Höhlen der Magellanpinguine.
Die Eselspinguine hüpfen nicht, sie watscheln, wiegen ihren Körper von einer Seite zur anderen und wenn man sich dabei nach vorne beugt, geht es vorwärts, sogar bergauf.
Ab und zu blieben sie stehen, ob es ihnen zu anstrengend war, mit dem Bauch voller Fische den Berg zu erklimmen (es war ein sehr moderater Anstieg) oder ihr Gefieder pflegen mussten, das im Meer ja beansprucht worden war, wir wissen es nicht.
Und dann war sie da auch die Kolonie der Eselspinguine. Einfach eine Fläche auf einer Anhöhe.
Es gab mehrere Kolonien unterschiedlicher Größe. Man kann durch die Kolonien hindurch gehen, ohne dass die Tiere sich dadurch gestört fühlen (vorausgesetzt es ist genug Platz zwischen den Nestern).
Die Pinguine stehen mit dem Gesicht zur windabgewandten Seite, wenn der Wind stark bläst, dann auch nach vorne gebeugt. Die Jungen stehen meist daneben, bei Unwetter verstecken sie ihren Kopf unter dem Bauch des Elternteiles, was gerade Dienst hat.
Es geht auch ganz schön zur Sache, wenn man sich zu nahe kommt, oder dem Nachbarn entwas nicht gefällt.
Als Erstgeborenes hast Du die besseren Chancen. Nicht immer ist der Aufzuchtsefolg des zweiten Kückens garantiert.
Selbst wenn Du dich auf die Zehenspitzen stellst, Dein Bruder ist größer und bekommt mehr ab.
Auf der anderen Seite des Hügels waren noch mehr Kolonien, die auch zur anderen Seite ins Meer gingen.
Doch es dauerte nicht allzu lange, jedoch lange genug, dass wir genug Bilder angefertigt hatten, dass es anfing zu hageln. Ich verstaute schnell den Fotoapparat im Rucksack. Er war sintflutartig der Regen.
Der Wind hatte Sturmstärke und die kleinen Pinguine kuschelten sich unter den Bauch ihrer Eltern. Wir liefen zurück zum Cottage, wärmten uns auf und nutzten die freie Zeit bis zum Abendbrot für weitere Erkundungen.
Ich machte noch einen Spaziergang in Richtung Seelöwenbucht, kam aber nicht bis dahin, da es viele schöne Motive gab, kaum war man ein wenig in das Tussokgras eingetaucht.
Satte Farben, schon wieder im Sonnenlicht,
Bleaker Island
Vögel brüteten hier, Gänse grasten und Gänseriche, die ihre Weibchen verteidigten.
Kelpgans - links ein Weibchen, rechts die weiße Gans - ein Männchen
Maskentyrann (Dark-faced ground tyrant)
Falkland-Regenpfeifer (Two-banded plover)
Maskentyrann (Dark-faced ground tyrant)
Maskentyrann (Dark-faced ground tyrant)
Die Küstenseeschwalbe brütet nicht hier, kommt nur als Zugvogel vorbei.

Das hier ist aber eine Falklandseeschwalbe. Die Falklandseeschwalbe brütet von den Küsten Perus sowie Ostbrasilien bis nach Feuerland. Sie ist außerdem ein Brutvogel der Falklandinseln. Der größte Teil der Population zieht nach der Fortpflanzungszeit nach Norden und erreicht dann auch die Pazifikküste Ecuadors.
Die Falklandseeschwalbe frisst überwiegend kleine Fische und Krustentiere sowie vermutlich auch Insekten. Ihre Nahrung fängt sie gelegentlich durch Stoßtauchen aus einer Höhen von bis zu sieben Meter. Während ihrer Nahrungsflüge folgt sie häufig Schweinswalen und Raubfischen.
Der Truthahngeier lebt in Süd-, Mittel- und Nordamerika und kommt von Feuerland und den Falklandinseln bis etwas nördlich der Südgrenze Kanadas vor. C. a. aura kommt in Mittelamerika, südlich bis Costa Rica, auf den Großen Antillen und im westlichen Nordamerika vor.
Unterarten: athartes aura falklandicus kommt an der pazifischen Küste von Ecuador bis ins südliche Chile und die Falklandinseln vor.

Der gute Geruchssinn der Tiere macht sie als Spürvögel für polizeiliche Zwecke interessant. Im Juli 2010 begann das Landeskriminalamt Niedersachsen mit der testweisen Abrichtung in Kärnten gezüchteter Truthahngeier zur Suche nach Leichen.
Black-chinned siskin
Schwarzkinn-Girlitz (Spinus barbatus)
Eigentlich wollte ich zur Seelöwen –Bucht, doch schon weit davor, lag auf der Wiese ein kräftiger Löwe mit seiner Partnerin.
Und dann sah ich auch schon Toma und da es schon spät war gingen wir gemeinsam zurück ins Cottage, denn heute hieß es pünktlich zum Essen erscheinen.
Doch auf dem Heimweg gab es natürlich etwas zu sehen.

Magellan-Pinguine versteckten sich vor uns.
Das festliche Abendessen, das Cecilia, die chilenische Köchin heute gezaubert hatte, war eines Sternekochs würdig.
Morgen würden wir schon zurück fliegen. Toma wollte aber den Rockhoppern noch einen Besuch abstatten, also gingen wir nach dem Festschmaus noch einmal los.
Es war ja nicht weit, nur den Berg hoch und dann etwas wieder runter. Der Weg führte vorbei an der Kolonie der Königskormorane, wo natürlich immer etwas los war. Die Rockhopper gaben natürlich wieder alles, so sind sie einfach, immer ein lebendiges Leben leben.
Vom Felsen, wo die Rockhopper leben, starteten die Blauaugenscharben zu ihrem Jagdzug auf das Meer. Auch gejegt wurde gemeinsam.

Der Falklandkarakara

(Phalcoboenus australis), auch bekannt als Johnny Rook, ist eine Art der Geierfalken (Polyborini), die zu den Falkenartigen (Falconidae) gezählt werden.
Mit einer Verbreitung, die sich nur auf die Küsten der Falklandinseln sowie der vorgelagerten Inseln Feuerlands beschränkt, gehört er zu den seltensten Raubvögeln der Welt.
Der Falklandkarakara erreicht eine Körpergröße von 58 bis 63 Zentimetern bei einer Flügellänge von etwa 125 Zentimetern, wobei die Weibchen etwas größer als die Männchen sind.
Das Körpergewicht erreicht bei den Männchen maximal etwa 1300 Gramm, bei den Weibchen 1700 Gramm. Mit diesen Körpermaßen entspricht der Vogel etwa einem kräftig gebauten Mäusebussard (Buteo buteo) und ist im Vergleich zu anderen Geierfalken deutlich kompakter gebaut.
Der Falklandkarakara lebt im äußersten Süden des südamerikanischen Kontinents auf den vorgelagerten Inseln Feuerlands. Das Kerngebiet bilden die Falklandinseln .
Eine Verwechslungsgefahr zu den Vertretern dieser beiden Arten besteht nicht, da sie sich beide durch ausgedehnte weiße Partien im Gefieder auszeichnen, der Schopfkarakara besitzt außerdem eine deutliche Federkrone, der er seinen Namen zu verdanken hat.
Der Lebensraum des Falklandkarakara zeichnet sich durch steinige Küsten und Bergketten sowie spärlich mit Tussock bewachsene Tieflandgebiete aus. Nur gelegentlich dringt er auch in bewaldete Gegenden vor. Dabei findet man ihn in Höhen bis etwa 500 Metern.
Felsenscharbe
Am späten Abend schnappte ich mein Stativ, die Go-Pro und begab mich zur Schlafkolonie der King Comorants (Blauaugenscharben), die sich hinter den Wirtschaftsgebäueden befand. Auf einer Fläche eines Fußballfeldes übernachten hier jeden Abend Hunderte der Vögel.
Wie sie angeflogen kommen, sich versammeln und gemeinsam dem Sonnenuntergang zuschauen, das wollte ich im Foto festhalten.
Der Anflug in die Kolonie ist rasant. Kaum sind die Vögel über unsere Köpfe hinweggesaust, schon ist auch die Landung vollzogen.
Ein zweiter bombastischer Urlaubstag geht zu Ende.

26.12. 2017 2. Weihnachtsfeiertag – Boxing day – Die zweite Insel - Sea Lion Island

Schon heute müssen wir die Insel verlassen, die Insel, wo wir ein bisschen die Einsamkeit gespürt haben. Eigentlich wollen wir gar nicht, denn ob es woanders so schön wird wie hier, wir glauben es nicht. Hinsichtlich der Unterkünfte sind wir nicht mit großen Erwartungen auf die Falklandinseln geflogen, da war das Cobb’s Cottage eine wunderbare Überraschung.
Mit Wehmut geht es in den Flieger zu einem Sprung auf Sea Lion Island, die Seelöweninsel.
Mein Fotorucksack wird verladen.
Es gibt wohl nur 5 solche Flieger, wie uns der Mechaniker, den wir auf Sea Lion Island trafen, verriet. Und auch nur 5 Piloten und einen Ersatzpiloten, einen Farmer, der gerne fliegt und die Lizenz dafür hat. Naja, das Fliegen ist hier ja auch eher wie Taxifahren, nur die Strecken sind begrenzt, da es so viele Landepisten nicht gibt. Von Flughäfen kann man wohl nur bei Stanley und Mont Pleasant sprechen.
Und die Geschwindigkeit ist auch nicht viel schneller als im Taxi, 120 km/h.; nicht einmal die Richtgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen.
Für 10 Minuten sind wir in der Luft und erreichen die südlichste Insel Falklands.
Klein, mit viel zu schauen, einer hergerichteten Landepiste, ein Urlaubermagnet – hier befindet sich das größte Hotel (vielleicht 10-12 Zimmer), hierher kommen die meisten Touristen, die Insel ist wohl die am besten erschlossenste, und auch die Tiere scheinen es hier gut zu finden.
Wir essen zu Mittag und am Nachmittag will Toma zu den Rockhoppern, die aber am anderen Ende der Insel residieren.
Aber davor gibt es Vögel, kleine und die etwas größeren, hier wwieder die Magellan-Pinguine.
Gar nicht so scheu wie auf Bleaker Island. Hier ist auch merh Publlikumsverkehr und vielleicht sind die Tiere deshalb daran gewöhnt.
Und dann liegen da riesige Fleischklöpse mitten im Gras. Es wabbelt der ganze Körper, wenn sie sich vorwärts bewegen. Seeelefanten.
Seeelfanten und Magellan-Pinguine besiedeln beide die Insel. Pinguine stehen auf dem Speiseplan der Seeelefanten.. An Land kein Problem, da die kleinen Pinguine schneller watscheln können als die Fleischklöpse vorwärts robben (vielleicht kommt auch davon die Bezeichnung der Robben), aber im Wasser sind die Pinguine gefährdet.
An Land nutzen sie den gleichen Strandabschnitt.
Toma hatte gehört, dass möglicherweise ein Macaroni einige Kilometer entfernt inmitten der Felsenpinguine brütet.

Wir machten uns also auf den Weg.
Nach einem Kilometer merkt Toma, dass es ihr nicht so richtig gut geht, aber umkehren möchte sie auch nicht. Wir quälen uns gegen den Wind zur Kolonie.
Herrliches sonniges Wetter und obwohl wir nicht am Strand entlang gingen, sondern mitten über die Insel, gab es eine ganze Menge zu entdecken. Man musste nur hinschauen.
Magellanbekassine
Aber die Landschaft an sich war mit ihrer bunten Vegation im Hochsommer (siehe oben Tomas Kleidung!) ein Genuss zu durchwandern.
Natürlich trafen wir wieder unsere Freunde, die Kara-Karas
Oberhalb der Kolonie ein Denkmal.
Gedacht wird der Gefallenen im Falklandkrieg 1982, als Argentinien versuchte, die Inseln zu erobern.
Wir quälen uns gegen den Wind zur Kolonie und haben natürlich unsere Freude an den kleinen Hopsern, dem Kara-Kara und dem Truthahngeier, die Tierreste fressen.
Da fragt man sich doch, wer wärmt hier wem? Die Kücken werden ganz schön groß und je größer sie sind, dest gefräßiger. Desto Lauter fordern sie nach mehr Fisch, schreien die Alten und und attakieren sie auch, damit sie Futter erbrechen.
Einen Macaroni erblickten wir nicht.
Doch Toma hat sich definitiv erkältet und wir gehen zurück, etwas leichter mit dem Wind im Rücken und der wärmenden Sonne.

Chilepfeifente (Chiloé wigeon)

Vogelbeobachtungen auf dem Rückweg.
Falkland Drossel
Correndera pipit
Correndera pipit
Schwarzkehl-Ammerfink (White-bridled finch)
Schwarzkehl-Ammerfink (White-bridled finch)
Direkt vor dem Hotel dann noch dieser Vogel.
Toma ruhte sich aus, ich brach noch einmal zu einem Naturwalk auf.

Kelpgänse
Es blies ein steifer Wind. Am Strand wurde der Sand aufgewirbelt und wehte den Pinguinen entgegen, fast wie ein Sandstrahl.
Die Seeelefanten störte das alles weniger. Sie lagen einfach da und verdauten ihren Fang. Die Muttertiere säugten die Jungen und die Bullen kabbelten sich, wenn der Testosterongehalt im Blut eine bestimmte Schwelle überschritt.
Die einzige Aktivität der Seeelfanten bestand darin, sich mit Sand zu beschmeißen, nein nicht gegenseitig, sondern sich selbst mit Sand einzudecken, wohl gegen die Sonnenstrahlung.
So schützen sie sich auch gegen Insekten und Parasiten.
Wir konnten ganz nah an die Tiere herangehen, das störte sie nicht. Also ein Teleobjektiv brauchte ich nicht zum Fotografieren.

Die See-Elefanten (Mirounga)

sind die größten Robben der Welt. Benannt sind sie nach der rüsselartig vergrößerten Nase der erwachsenen Männchen. Sie gehören zu den Hundsrobben, obwohl sie im Verhalten und in manchen Merkmalen den Ohrenrobben ähnlicher sind.
Die Größenunterschiede zwischen Männchen und Weibchen sind beträchtlich. Ein Bulle kann 6,5 Meter lang und 3500 Kilogramm schwer werden, eine Kuh nur 3,5 Meter und 900 Kilogramm. Von anderen Robbenarten unterscheiden sich die See-Elefanten vor allem durch ihre Größe, den ausgeprägten Sexualdimorphismus und die Ausprägung der Nase, die bei ausgewachsenen männlichen Tieren einen auffälligen Rüssel bildet.
Nach ständigem Wachstum erreicht der Rüssel etwa im achten Lebensjahr die volle Größe und hängt dann mit den Nasenlöchern nach unten über das Maul. Zur Paarungszeit kann dieser Rüssel durch erhöhte Blut- und Luftzufuhr noch einmal erheblich vergrößert werden und dient zur Verstärkung der Rufe der Bullen.
Zur Paarungszeit sammeln sich die ansonsten eher einzelgängerischen See-Elefanten zu großen Kolonien. Ein Bulle kommt dabei auf zehn bis zwanzig Kühe. Um den Besitz eines Harems tragen die Bullen heftige Kämpfe aus. Dabei werden jüngere und schwächere Bullen an den Rand der Kolonie verdrängt, wo sie ungünstigere Bedingungen vorfinden. Doch sind sie ständig in Wartestellung und versuchen immer wieder, eine Paarung einzugehen, was über Wochen immer wieder zu Kämpfen führt.
Unter dem Schutz eines dominanten Bullen, dem so genannten Strandmeister, werfen die Kühe ihren Nachwuchs, der im Vorjahr gezeugt wurde. Sie sorgen einige Wochen für die Jungen, ehe sie sich mit den Bullen erneut paaren.

Will ein Bulle sich mit einer Kuh paaren, legt er einen Vorderflipper über sie und beißt ihr in den Nacken. Hiernach beginnt die Kopulation. Wenn die Kuh sich wehrt, wälzt sich der Bulle auf sie und macht sie mit seinem Gewicht bewegungsunfähig.
Die ständigen Kämpfe führen ebenso wie die brachialen Kopulationen dazu, dass Jungtiere durch alte Männchen erdrückt werden. Dadurch stirbt alljährlich in einer See-Elefanten-Kolonie eine nicht unbeträchtliche Zahl von Kälbern.
Mit drei bis vier Jahren werden See-Elefanten geschlechtsreif. Bullen sind allerdings erst im Alter von acht oder neun Jahren stark genug, einen Harem zu bewachen, so dass eine Paarung zu einem früheren Zeitpunkt unwahrscheinlich ist. Wegen der Verausgabung durch die Kämpfe ist die Lebenserwartung eines männlichen See-Elefanten mit 14 Jahren deutlich geringer als die der Weibchen mit etwa 18 Jahren.
Die Nahrung der See-Elefanten sind Fische und Tintenfische. Typische Tauchtiefen der See-Elefanten liegen, je nach Tageszeit, zwischen 200 und 600 Metern. Es können jedoch auch deutlich größere Tiefen erreicht werden; so wurde im Rahmen des Census of Marine Life ein Südlicher See-Elefant in einer Tiefe von 2388 Metern registriert. Das Erreichen derartiger Tiefen wird ihnen dadurch ermöglicht, dass sie aufgrund ihrer Körperfülle (ähnlich wie die Wale) ein enormes Blutvolumen haben, das viel Sauerstoff aufnehmen und speichern kann. Außerdem wird die Tätigkeit von Organen (z. B. der Leber und der Nieren) wiederum wie bei Walen während der Tauchgänge heruntergefahren, um den Sauerstoffverbrauch zu reduzieren.
Die natürlichen Feinde der See-Elefanten sind der Weiße Hai sowie der Orca, die ihm vor allem in der Nähe der Wasseroberfläche gefährlich werden können.

Ein Beispiel dafür sollten wir heute noch zu sehen bekommen.
Ich lief also am Strand entlang und wohin man auch schaute, lagen die Seeelefanten rum, ebenso weiter hinten in den Dünen und auch im Tussokgras waren sie zu finden.
Vögel gab es auch jede Menge.
Hier ein Austernfischerpärchen.
Südlicher Strandabschnitt auf der Sea Lion Insel
Wie man sieht, lagen die Seeelefanten auch im Hinterland herum.
Genau dort brüteten auch verschiedene Arten von Vögeln - am Boden. Wenn sich der Seeelefant zum Meer bewegte, planierte er alles platt, auch die Nester der Vögel.
Falkland-Regenpfeifer (Two-banded plover)
Dass wir nicht auf die Nester traten, verhinderten die Vögel mit lauten Warnlauten. Sie verließen ihr Gelege nicht, breiteten die Flügel darüber aus und schrien verzweifelt.
Die Partner versuchten uns vom Nest abzulenken oder je nach Art attakierten uns.
Wenn mehrere Petrels in der Luft sind, dann hat man eine gute Chance ein verstorbenes Tier zu sehen. Sie spüren Nahrung sehr schnell auf.
Ein toter Seeelefant war am Strand angespült worden.
Wie wir am nächsten Tag von den Biologen, die auf der Insel stationiert waren und das Tier aufgeschnitten und angeschaut hattte, erfuhren, ist der Seeelefant torpediert worden. Seine inneren Organewaren zerquetscht. Das ist ein typischer Orka Angriff. Er hatte sich vielleicht auch noch an den Strand retten können und ist dort verendet.

Orkas gab es hier in der Nähe, wie wir uns am nächsten Morgen überzeugen konnten.
Das Problem, vor dem die Aasfresser jetzt standen, war, wie komme ich an das Fleisch heran.
Der Seeelefant hat ein dicke Haut und die Petrels haben zwar einen kräftigen Schnabel, aber der ist nicht in der Lage, die geschlossene Haut des Seeelefanten aufzureißen.
Es trafen immer mehr Tiere ein.
Wir waren gerade zur richtigen Zeit gekommen. Das Spektakel hatte gerade begonnen.
Unsere Anweseentheit interessierte die Tiere nicht, obwohl wir uns ja mitten im Geschehen befanden. Naja, wir prätendierten nicht auf einen Anteil von dem Seeelefanten.
Die Lösung, wie man an das Fleisch, also das Inneere des Seeelefanten herankam, war, man nutzte die Öffnungen, die beim Seeelefanten ins Innere führten. Mund, Nase, Bauchnabel, After, Scheide, Ohren....
Und genau dafür war der Körper der Petrels hervorragend ausgelegt. Lange Schnabel, schmaler Hals , damit kam man weit ins Innere des toten Seeelefanten.
Da hat er sich ein Stück Fleisch geholt.
Heraus kam man mit einem roten Kopf, einem Kopf in Blut getaucht.
Es hieß Schlange stehen. Alle wollten in die Öffnung ihren Kopf stecken, aber dafür gab es die Hackordnung, die offen ausgefochten wurde.
Wer einen roten Kopf hatte, war bereits an der Reihe gewesen.
Anhand des Blutes konnte man gut sehen, wie weit die Vögel in das Innere des Toten eingedrungen waren und sich ein Stück Fleisch herausgerissen hatten.
Die ganze Szene hatte etwas rohes, animalisches. Für die Petrels war es ein Festmahl.
Unter den Neuankömmlingen wurde die Reihenfolge neu ausgelotet. Das wurde ausgekämpft. Direkt neben uns entbrannte ein heftiger Kampf, wer wohl der Nächste am Futtertrog sein würde.
Der Unterlegene ist ausgemacht. Aber sie verpassten den Verlierer nicht den Todesstoß, obwohl dies wohl für die Vögel möglich gewesen wäre.
Das alles fotografieren zu können, ein besonderes Geschenk Gottes.
Und um noch mehr Bilder von diesem heftigen Kampf, der nicht allzu lange dauerte, aber uns das Blut in den Adern gefrieren ließ, hier unterzubringen, einige Fakten zu den Petrels, wie wir sie hier nannten, den südlichen Riesensturmvögeln.
Man muss sich die Dimensionen der Vögel klarmachen, die hier in zwei, drei Meter Entfernung miteinander rangen.

Der Südliche Riesensturmvogel

misst 86 bis 99 cm (34–39 in) mit einer Flügelspannweite von 185 bis 205 cm.

Die Ausmaße also durchaus mit den Maßen von uns Menschen zu vergleichen.
Die Männchen sind in der Regel größer, aber die Körpermasse kann stark variieren, von 2,3 bis 5,6 kg , wobei Männchen im Durchschnitt größer sind als Weibchen.

Das Gewicht ist dabei natürlich wesentlich geringer, sonst könnten wir ja auch fliegen.
Der Südliche Riesensturmvogel wurde 1789 von dem deutschen Naturforscher Johann Friedrich Gmelin offiziell beschrieben.
Die Riesensturmvögel haben Nasengänge, die Naricorns genannt werden und sich am oberen Schnabel festsetzen. Die Nasenlöcher an den Sturmvögeln befinden sich oben auf dem Schnabel. Die Schnäbel aller Procellariiformes sind auch insofern einzigartig, als sie in sieben bis neun Hornplatten aufgeteilt sind. Sie produzieren ein Magenöl aus Wachsestern und Triglyceriden, das im Proventriculus gespeichert wird. Diese kann als Abwehr gegen Fressfeinde aus dem Maul gesprüht und als energiereiche Nahrungsquelle für Küken und für die Erwachsenen auf ihren langen Flügen verwendet werden.
Oberhalb des Nasengangs haben sie eine Salzdrüse, die hilft, Salz aus ihrem Blut zu entfernen; Dieses Salz, hauptsächlich Natriumchlorid, ist in ihrer wirbellosen Nahrung im Meer und in der großen Menge an Meerwasser, die sie aufnehmen, enthalten. Die Vögel scheiden eine konzentrierte Salzlösung aus den Nasenlöchern aus.
Das Verbreitungsgebiet dieses Vogels ist ziemlich groß, da er von der Antarktis bis zu den Subtropen Chiles, Afrikas und Australiens reicht,. Er brütet auf zahlreichen Inseln im gesamten südlichen Ozean. Zu den Inseln mit der größeren Bevölkerung gehören die Foveaux-Straße, die Falklandinseln, Südgeorgien, die Südlichen Orkneyinseln, Staten Island, die Südshetlandinseln, die Heard-Insel, die Macquarie-Insel, die Prince-Edward-Inseln und die Crozet-Inseln.
Der Südliche Riesensturmvogel erreicht die Geschlechtsreife im Alter von sechs oder sieben Jahren; Das Durchschnittsalter der Erstbrut liegt jedoch bei zehn Jahren.
Die Brutzeit beginnt Mitte Oktober. Sein Nest ist ein Hügel aus Moos, Gras und Steinen mit einer Vertiefung in der Mitte und befindet sich auf nacktem oder grasbewachsenem Boden. Sie bilden von Juli bis August bis September weit verstreute Kolonien, mit Ausnahme der Falklandinseln, wo die Kolonien viel größer sind.
Ein makelloses weißes Ei mit einer Größe von 103 x 70 Millimetern (4,1 x 2,8 Zoll) wird gelegt. Er wird 55–66 Tage lang inkubiert, wobei er immer von mindestens einem Elternteil bewacht wird.
Wenn das weiße Küken geboren wird, wird es zwei bis drei Wochen lang gebrütet und wird mit 104–132 Tagen flügge.
Der Südliche Riesensturmvogel ernährt sich von Fischen, Krill, Tintenfischen, Innereien und Abfällen von Schiffen in Küsten- und pelagischen Gewässern, wo er oft Fischerbooten und Kreuzfahrtschiffen folgt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Procellariiformes frisst der Südliche Riesensturmvogel Aas.
Der Südliche Riesensturmvogel ist ein extrem aggressives Raubtier und tötet auch andere Seevögel.
Es wurde beobachtet, wie er den erwachsenen australasiatischen Basstölpel jagte, indem er ihn unter Wasser hielt und ertränkte. Diese Vögel wurden auch dabei beobachtet, wie sie Gelbnasen- und Schwarzbrauenalbatrosse ertränkten.
Spannend für die Beobachtung des gerade Gesehenens:
Die Männchen schließen Weibchen aus den Kadavern aus, von denen sie sich ernähren.

Die Vögel haben jetzt weitere Öffnungen gefunden und nutzen diese auch, um ins Innere zu gelangen.
Im Jahr 2009 wurde der Südliche Riesensturmvogel von der IUCN auf den Status "nicht gefährdet" hochgestuft. [1] Die Gesamtpopulationstrends zeigen, dass es in den 1980er Jahren 38.000 Paare gab, die in den späten 1990er Jahren auf 31.000 zurückgingen, gefolgt von derzeit 46.800. Die Falklandinseln und der größte Teil des Südgeorgien-Archipels haben von den 1980er Jahren bis heute Zuwächse verzeichnet.
Unfalltode bei der Langleinenfischerei sowie bei der Schleppnetzfischerei in der Nähe der Falklandinseln stellen eine große Bedrohung für die Art dar. Zwischen 2.000 und 4.000 Südliche Riesensturmvögel wurden in den Jahren 1997 und 1998 durch illegale Langleinenfischerei getötet.

Am Abend nach dem Dinner unternehme ich einen weiteren Spaziergang.

Toma ruht sich nach dem Abendbrot aus, ich mache mich auf den Weg zur Nordküste, Pinguine schauen. Ein Kara – Kara sucht meine Bekanntschaft und läuft mir geradezu nach. An der Küste patrouillieren Elefantenrobben und die Magellanies trauen sich nicht ins Wasser.
Am Strandabschnitt angekommen, wo die Eselpinguine sich versammeln, schaue ich gespannt zu, wie sie aus dem Wasser schießen.
Sie nehmen richtig Anlauf (beschleunigen im Meer) und springen dann kurz bevor das Wasser aufhört aus dem Wasser.
Leider sind die Wellen nur klein und es sieht manchmal eher übertrieben aus das Aussteigen aus dem Wasser. So viel Show muss nicht sein.
Sie sammeln sich am Strand, putzen sich, damit sie putzig aussehen :-) , und treten dann in Gruppen den Heimweg an.
Ja, es gibt ja nicht nur eine Kolonie auf der Insel. Ganz in Strandnähe, im Tussokgras liegen die röhrenden Seeelefanten und balgen sich oder liegen faul rum.
Für mich ist es heute genug, ich trete den Heimweg an. Das Hotel, die Lodge, kann man von weitem sehen und ich gehe auf sie zu, als ich aus heiterem Abendhimmel einen Schlag auf den Hinterkopf bekomme.
Das ist niemand. Doch da es weh tut, kann ich es wohl schlecht geträumt haben. Ich drehe mich um, und sehe, wie in 2 Meter Entfernung ein Kara-Kara landet. Der Bursche hat mich angegriffen. Mir wurde immer erzählt, dass Vögel nur drohen, aber kurz vor dem Zusammenstoß abdrehen. Ich hatte keinen Vogel am Himmel gesehen. Es war also eine hinterlistige Attacke auf meine grüne Kapuze oder ein missglückter Landeversuch.

27.12.2017 Ein faszinierender Morgenspaziergang

Schon am Abend verabredeten sich die Hotelgäste für den nächsten Tag, besser Morgen, denn dann sollte man Killerwale sehen können, am Südstrand, keine 10 Minuten zu Fuß von der Lodge. Doch 4.00 Uhr aufstehen, das war mir doch zu früh, nicht urlaubsgerecht. Die ganz eingefleischten Fotografen sprachen noch vom fantastischen Licht.
Als ich 4.15 Uh ohne Wecker aufwachte, war der Himmel in ein unglaubliches Licht getaucht. Jede Wolke wollte die andere an Schönheit übertreffen. Vielleicht war es der Jetlag, oder das Gehirn hatte wohl für mich entschieden, dass ich aufstehen soll. Das Gehirn ist sowieso ein unbeschreibbarer Besserwisser. Ich quälte mich aus dem Bett, nicht das die Beine schon ja gesagt hätten, zum Morgenspaziergang.
Ich war nicht der Letzte. Gegen 4.30 Uhr verließ ich die Lodge, ärgerte mich, dass der Himmel nur noch halb so schön aussah wie vor einer Viertelstunde und marschierte Schnur stracks zum Strand. Den Sonnenaufgang hatte ich ja schon fototechnisch verpasst, vielleicht gab es doch Killerwale, die immer weniger kamen, da es weniger Babys bei den Seeelefanten gab.
Sie waren da. Als ich die Bucht erreichte, konnte man sie in einiger Entfernung parallel zum Ufer schwimmen sehen. Meist nur die Flossen, ab und zu einen Rücken, Walwatching wie üblich.
Also fotografiere ich die Seelöwen, die am Strand liegen im Morgenlicht.
Richtige Hoffnung hatte ich nicht, doch dann kam sie. Die perfekte Welle, aus der der Wal herausschwamm und sich dabei fast komplett zeigt. Ich konnte es nicht glauben. Ich hatte ein Foto. Keine 5 Minuten und ein tolles Foto. Und da soll noch einer sagen, für Tierfotografie braucht man Geduld. Glück reicht auch.
Orca vor Sea Lion Island
Als die Killerwale dann weg waren, schaute ich den Seeelefanten beim Kämpeln und Spielen zu.
Die Tierwelt erwachte gerade.
Und die auf dem Land übernachtet hatten, bewegten sich in Richtung Meer.
Ein wenig weiter rechts, befand sich eine kleine Bucht ,die mit Steinen vom Meer getrennt war und in dem "Basin" tummelten sich die Seelöwen, immer auf der Lauer, ob sie nicht einen Magellan-Pinguin erwischen könnten, der hier vorbei kam auf dem Gang zum offenen Meer.
Und nach einer Weile hüpften Magellanpinguine an mir vorbei in Richtung Wasser. Es war kein Meter zwischen mir und den Pinguinen und ich bemerkte sie auch erst, als sie vorbei waren.
Die Zeit bis zum Frühstück genoss ich am Strand mit den Tieren.
Dabei entstanden auch viele Videoaufnahmen für den Kurzfilm See-Elefanten.
Magellanbekassine direkt neben der Lodge
Toma wollte sich heute am Vormittag auskurieren, sodass ich mich bei starkem Wind allein aufmachte.
Als erstes noch einmal die See-Elefanten anschauen. Die waren jetzt auch am Strand aktiver und die Männchen balgten sich.
Dann ging ich landeinwärts zum Binnensee, hier noch einmal das üppige Tierleben zu schauen.
Fast alle Vogelarten der Insel hatten sich hier versammelt.
Austernfischer
Regenpfeifer
Falkland-Uferwipper
Schwarzkinn-Girlitz (Spinus barbatus)
Speckled teal - Andenente oder Südamerikanische Krickente.
Weißbürzel-Strandläufer (White-rumped sandpiper)
Weißbürzel-Strandläufer (White-rumped sandpiper)
Kelpgans
Am späten Nachmittag oder war es am Abend, gingen wir noch einmal gemeinsam über die Insel.
Und wir waren der Natur wieder ganz nah.
Die Natur kam sogar zu uns. Dieser Falkland-Uferwipper war verdammt neugierig und furchtlos.
Selbst der Falkland-Kara-Kara zeigt keine Scheu.
Als die Sonne sich Schlafen begab, machten wir uns auf zu den letzten Fotos des Tages. Gleich vor der Lodge begannen die Gentoo -Kolonie, die sich verteilt bis zum Strand erstreckten.
In manchen war noch mächtig Betrieb. Pinguine rasten durch die Menge, um sich dann zu zwicken und zu hacken.
Das animierte die anderen zu lautem Geschrei.
Langsam schlich ich mich ganz vorsichtig, um die Pinguine nicht zu stören, an die Kolonie heran, denn mit Weitwinkel würde sonst ein zu großer leerer Vordergrund auf dem Bild zu sehen sein.
Als ich mich etwa anderthalb Meter genähert hatte, entstanden dann diese Aufnahmen.
Toma hielt den vorgeschriebenen Abstand diszipliniert ein.

28.12.2017 Flug nach Pebble-Island

Als wir nach dem Frühstück, vor dem Abflug, noch einmal den Strand entlang zu dem toten Seeelefanten gingen, sahen wir von diesem nur noch die Reste.
Wie war es den Vögeln so schnell gelungen, die Haut aufzureißen und sich so ausgiebig an dem Fleisch zu bedienen?
Wir erfuhren es in der Lodge. Biologen der Naturschutzstation hatten den Leichnam aufgeschnitten, um die Ursache seines Todes festzustellen. Er starb an inneren Verletzungen. Seine Organe waren zerquetscht. Das ist mit ziemlicher Gewissheit die Folge eines Killerwal-Angriffes. Killerwale torpedieren ihre Opfer. Der Seeelefant konnte sich noch ans Ufer retten und verstarb hier.
Nachdem er aufgeschnitten war, war es ein leichtes für die Tiere den Kadaver zu vertilgen. Die Hälse der Vögel waren nun noch röter, es waren viele Tiere zum Fressen da, da es ja nicht nur eine Öffnung gab.

Auf dem Spaziergang gab es dann aber auch noch weniger blutige Szenen.
Wir gingen noch enmal in die Bucht mit den See-Elefanten und ergötzten uns an dem Treben.
Dort waren auch die Magellani und die Gänse.
Bevor wir der Insel "Auf Wiedersehen" sagen, noch ein paar Fakten über Sea Lion Island:

Sea Lion Island (span.: Isla de los Leones Marinos) ist die größte Insel der Sea-Lion-Inselgruppe der Falklandinseln. Die 9 km² große Insel ist etwa 7,8 km lang und 2,3 km breit. Der höchste Punkt der Insel ist der Bull Hill, welcher 46 m über dem Meeresspiegel liegt.
Sea Lion Island ist die am südlichsten gelegene Insel der Falklandinseln, welche heute noch bewohnt ist. Im 19. Jahrhundert war die Insel ein Stützpunkt für die Pinguinjagd, später wurde auf dem Eiland eine Schaffarm errichtet. Seit 1986 gibt es auf Sea Lion Island eine Station zur Beobachtung der Fauna und Flora der Sea Lion Inselgruppe, die außerdem von Touristen als Quartier genutzt werden kann. Die hauptsächlich aus Lutit und Sandstein bestehende Insel ist ein Gebiet der Ramsar-Konvention. Seelöwen, Orcas, Pinguine und ortsspezifische Arten wie der Falklandkarakara oder Subantarktikskua sind hier heimisch.
Abflug nach Pebble Island. Drei Zwischenlandungen, also vier Flüge, bis wir auf der Insel ankamen. Ein Sammeltaxi halt

Pebble Island

Falkland nach einer guten Woche

Es gab wenige Reisen, bei denen wir solange den Atem anhielten. Selbst nach mehr als einer Woche stellt sich nicht das Gefühl ein, sich ein wenig zurücklehnen zu können, denn bis heute waren wir immer noch gierig alles zu sehen, nichts zu verpassen.
Gestern, der Tag als wir von Sea Lion Island nach Pebble-Island mit dem Flieger übersetzten (3 Zwischenlandungen), da gab es vielleicht am Nachmittag den Moment, wo die ppm (picture per minute) einen bestimmten Wert nicht überschritten. Auf einem langen Spaziergang, den ich allein unternahm, (Toma ruhte sich aus vom Flug, da ihr schlecht ward, als der Pilot nach unten abdrehte einen Kreis drehte, um die Wale, die sich im Meer befanden, uns näher zu bringen/ zu zeigen), ja auf dem Spaziergang ereignete sich in 4 Stunden nicht allzu viel.
Von der Landepiste liefen wir zu Fuß zum Hotel. (Natürlich war ein Jeep da, um uns abzuholen.)

Pebble Island

(span.: Isla Borbón) ist mit 88 km² eine der größeren Falklandinseln. Die Insel liegt nördlich von Westfalkland am nordwestlichen Ende der Inselgruppe und wird seit 1846 von britischen Siedlern als Schafweide genutzt.

Die Insel besitzt ein Hotel, einen Flugplatz und einen Golfplatz. Sie unterteilt sich in das Marschland im Osten und den bergigen Westen. Der mit 6,4 Kilometern längste Sandstrand der Falklands, Elephant Beach, wird teilweise auch als Landebahn genutzt.[1]
Einige Plover, Sandpieper, der rotbäuchige starenähnliche Vogel kamen mir vor die Linse.
Langschwanzstärling
Am ersten See gab es Dampfschiffenten (nicht schonend zubereitet, sondern vom Englischen Steam Dugs).
Dann kreiste aufgeregt über mir ein Tern, da ich wohl zu nah an seinem Nest war. Ich änderte die Richtung um nicht wieder einen Nackenschlag zu erhalten, wie es am ersten Abend auf Sea Lion Island mir passiert ist, als auf dem Heimweg zur Lodge aus heiterem Himmel, ohne jegliche Vorwarnung ein Kara Kara mir von hinten gegen den Kopf bumste.
Ein Schwarzhalsschwan, den ich für mich in Patagonien Schneewitschenschwan getauft hatte, schwamm einsam auf dem See.
Als ich mich dem zweiten See näherte entdeckte ich eine Wight tufted Greve, ein wunderschöner Vogel mit Augen zum Verlieben (Deutsch Rollandtaucher), und rot schon ohne Blitz.

Der Rollandtaucher

(Rollandia rolland) ist eine Art aus der Familie der Lappentaucher. Es handelt sich um einen verhältnismäßig kleinen, dunkel gefärbten Lappentaucher mit auffällig verlängerten, weißen Federbüscheln an den Kopfseiten. Der Rollandtaucher kommt ausschließlich in Südamerika und auf den Falklandinseln vor.
Der Rollandtaucher erreicht eine Körpergröße zwischen 24 und 36 Zentimeter. Die Nominatform ist die größte Unterart und erreicht eine Körperlänge zwischen 33 und 36 Zentimeter. Die Flügellänge beträgt 12,9 bis 14,5 Zentimeter. Rollandtaucher wiegen zwischen 262 und 269 Gramm. Männchen sind tendenziell etwas größer und haben einen etwas längeren Schnabel als die Weibchen.
Der Rollandtaucher ist ein wenig ruffreudiger Lappentaucher, der während des Winterhalbjahres meist nicht zu vernehmen ist. Krächzende und knurrende Rufe sind für den Menschen nur aus geringer Entfernung wahrnehmbar.
Das Verbreitungsareal des Rollandtauchers ist 4,8 Millionen Quadratkilometer groß. Es erstreckt sich vom Nordwesten Perus, Boliviens, Paraguays und dem Süden Brasiliens bis nach Tierra del Fuego. Die Art kommt außerdem in geringer Zahl auf den Falklandinseln vor. Der Rollandtaucher ist häufig an Seen des südamerikanischen Hochlands in Höhen zwischen 2.500 und 4.500 Metern anzutreffen.
Der Rollandtaucher nutzt eine große Bandbreite an Feuchtgebieten, kommt aber bevorzugt an solchen Gewässern vor, die ein enges Mosaik von dicht mit Wasserpflanzen bewachsenen Stellen und offenen Wasserflächen aufweisen. Zum typischen Lebensraum gehören unbewachsene Kanäle zwischen mit Riedpflanzen bewachsenen Sümpfen. Er ist außerdem häufig an Seen und Teichen zu finden, die eine dichte Schwimmpflanzenvegetation aufweisen.
Der Rollandtaucher ist bezüglich seiner Nahrung sehr anpassungsfähig. Er frisst gewöhnlich Wasserinsekten und deren Larven sowie kleine Fische.
Während der Fortpflanzungszeit ist der Rollandtaucher sehr territorial und verteidigt energisch sein Revier. Er hält sich in dieser Zeit überwiegend im Pflanzengürtel auf und sucht dort auch den größten Teil seiner Nahrung. Rollandtaucher, die sich verunsichert fühlen, lehnen typischerweise den Hals leicht zurück und beäugen dann unter Kopfwenden ihre Umgebung. Der Schwanz ist dabei aufgestellt. Häufig verharren sie halb untergetaucht und bewegungslos in der Schwimmpflanzenvegetation.
Rollandtaucher gehen nach jetzigem Erkenntnisstand eine mehrjährige Paarbindung ein. Sie bauen ihre Nester bevorzugt in der Riedgürteln entlang offener Gewässer. In Peru können Rollandtaucher ganzjährig zur Brut schreiten, in der Regel werden jedoch die meisten Gelege im Zeitraum Oktober bis Dezember gelegt. Das Gelege besteht normalerweise aus zwei Eiern. Die Eier sind anfangs elfenbeinfarben, werden jedoch im Verlauf der Brut sehr schnell fleckig.
Sie hatte ihr Nest verlassen und das weiße Ei lag schutzlos den Scuas ausgesetzt.
Die Schwestern der wight tufted greve, die silver greve (Deutsch Inkataucher) schwammen mit mehreren Pärchen auf der gegenüberliegenden Seite.
Auf den Falklandinseln kommen Inkataucher häufig auf denselben Gewässern vor wie der Rollandtaucher. Obwohl sie klein und auffällig gefiedert sind, fallen sie stärker als diese Lappentaucherart auf, weil häufig mehrere Exemplare gleichzeitig zu beobachten sind. Es sind Koloniebrüter, was unter Lappentaucher verhältnismäßig vorkommt. Auf den Falklandinseln wurden entlang einer 50 Meter langen Uferstrecke nicht weniger als 16 Nester der Inkataucher gezählt.
.Wege gab es nicht und so war es beschwerlich, durch die teils sumpfige und dicht bewachsene Landschaft zu laufen.
Wenn es kurzzeitig einen Weg gab, so endete dieser meist sehr bald in wadenhohen strauchartigen Bodendeckern. Ab und zu musste ich über Weidenzäune klettern, die den Weg um den See kreuzten.
Von weitem schon sah ich dann, als der See schon fast umrundet war, eine Ansammlung von Truthahngeiern. Auch Petrels patroullierten entlang des Ufers. Es musste etwas zu Fressen geben.
Es gab Schaf. Ein totes Schaf lag auf der Wiese und die Geier versuchten es aufzureißen. Das Schaf war eines natürlichen Todes gestorben.
Ich näherte mich ihnen, machte ein paar Fotos und sie ließen ab von ihrer Beute.
Das war auf Sea Lion Island ganz anders. Da störte es keine der Arten, dass ich näher an den Elephant Sea Lion Kadaver herankam. Dort scheuchten sie sich gegenseitig von der Beute weg.
Schon in der Nähe der Lodge stieß ich auf einen weiteren Kadaver. Das Gerippe auf dem Bild ist wahrscheinlich von einer Kuh.
Die Schafzucht ist ein zentraler Wirtschaftszweig der Falklandinseln, der auf der Wolle der Schafe basiert und durch den Export gewonnen wird. Es leben über eine halbe Million Schafe auf den Inseln, die unter anderem die Rassen Polwarth, Merino und Corriedale umfassen. Die Wolle ist für ihre hohe Qualität bekannt und wird unter der Bezeichnung Falklandwolle gehandelt.
Und zum SChluss des Spazierganges hier noch ein bekannter und ein unbekannter Vogel.
Bartzeisig
Das war ein ziemlich ereignisloser Nachmittag mit einer bescheidenden Ausbeute an Fotos.
Das Abendessen war lecker, nicht nur weil die 4,5 Stunden Naturwalk recht anstrengend waren (Fotorucksack 12 Kilo).

29.12.2017 - Auf Pebble Island

King-Pinguine
Ausschlafen, was nicht unbedingt etwas Besonderes war in diesem Urlaub, obwohl es mir ständig so vorkam, als würde mir Schlaf fehlen.
Nach dem gestrigen ausführlichen Spaziergang war heute Sitzen angesagt. Sitzen im Auto auf einer Rundreise durch den Ostteil der Insel. Carol war heute unser Guide und Fahrer. Sie besuchte ihren Sohn auf Pebble Island und half mit bei der Betreuung der Touristen. Vor ein paar Jahren hatte sie die Sea Lion Lodge gemanaged.
Wenn der Spaziergang recht arm war an PPM (Picutes per Minute), so war die Fahrt über die Insel nicht viel anders (im Übrigen auch der Westteil morgen).

Unterwegs aus dem Auto die obligatorischen Magellanis. Sehr neugierig.
Doch ohne zu fahren, hätte es wohl viel zu lange gedauert, bis zu den Hot-Sports der Insel zu gelangen. Denn schon die erste war ein echter Hammer.
Eine Sea Lion-Kolonie auf den Felsen. Wir blickten von den Kliffs hinab auf die Tiere.
Unser Guide für den heutigen Tag.
Hier enden meine Aufzeichnungen vom heutigen Tag. Schaue ich mir den Bilderordner zu diesem Tag an, so sind da über 600 Bilder drin und davon ist nur ein Bruchteil entwickelt. Im Bericht steht auch nichts über das wichtigste Ereignis des Tages, die Begegnung mit den Königspinguinen. Ich werde also nacharbeiten müssen.
Da habe ich noch einige brauchbare Bilder im Archiv gefunden.
Unterwegs vom Auto aus wieder die Magellanis, hier ein besonders süßes Exemplar.
Es ging zum nächsten Highlight einer Rockhopper - Kolonie.
Business as usual.
Kindergruppe
Mittendrin Felsen-Kormorane und Blau-Augen-Scharben
Die Kolonie befand sich auf einem Hang und die Landungen der Vögel konnte man hier besser fotografieren als auf Bleaker Island.
Sie landen eigentlich merh wie ein Hubschrauber. Fliegen über die Kolonie bis zu ihrem Nest, stoppen und gleiten herab auf das Nest oder kurz daneben, wo Platz ist.
Jede Landung war immer wieder faszinierend. Aber es ging alles sehr schnell, nur Sekundenbruchteile, in denen das Foto gemacht sein musste.
Schon wieder am Start für einen Flug auf's Meer.
Es ist laut, sehr laut. Die lauten hungrigen Mäuler gilt es zu stopfen.
Obwohl in der Literatur davon gesprochen wird, dass Kormorane und Felsenpinguine zwar auf einem Territorium brüten doch laut Literatur tun sie dies in abgegrenzten Bereichen. Hier war alles vermischt.
Die Literatur:
Beide brüten typischerweise nebeneinander in separierten Teilbereichen einer größeren Vogelkolonie, anstatt ihre Nester direkt zu vermischen.
Der Grund: Nistplatz-Konkurrenz: Beide Arten konkurrieren um die besten Nistplätze – flache, gut geschützte Felsvorsprünge, die vor Raubtieren sicher sind. Diese Konkurrenz führt dazu, dass sie sich tendenziell aufteilen.
Vorteile der Nachbarschaft: Das Leben in einer großen gemischten Kolonie hat Vorteile. Die schiere Anzahl an Vögeln bietet einen gewissen Schutz vor Fressfeinden (z.B. Raubmöwen, Riesensturmvögel). Wenn ein Feind angreift, wird er von vielen Wächtern gleichzeitig bemerkt.
In der Wirklichkeit auf Pebble Island.
Mit ausgebreiteten Flügeln über dem Nest oder die Kücken direkt, schützen die Vögel ihren Naachwuchs vor Feindenwie Skuas.
Wenn sie dann aber zu roß sind, wird das schwieriger.
Wir konnten uns das Spektakel ganz in Ruhe anschauen. Genießen, Fotos machen, viele.
Danach ging es mit dem Auto zu einer anderen Gentoo-Kolonie (Eselspinguine).
Und mittendrin standen sie. Ein Pärchen Königspinguine. Umringt von Eselspinguinen. Sie waren in der Mauser und konnten ihre Artgenossen nicht suchen, mussten warten, bis die Mauser abgeschlossen war.
Aus der Literatur (heute nennt man das DeepSeek):

Königspinguine können während der Mauser nicht ins Meer gehen. Sie sind in dieser Zeit vollständig an Land gefesselt und fasten.
Der Grund ist die vollständige und simultane Mauser der Schwungfedern (Flugfedern).
Simultaner Federverlust: Im Gegensatz zu vielen anderen Vögeln, die ihre Federn nach und nach ersetzen (sukzessive Mauser), verlieren Königspinguine ihr gesamtes Gefieder an Flügeln und Körper in einem sehr kurzen Zeitraum gleichzeitig.
Das dichte, wasserabweisende Gefieder ist ihr Isolationssystem gegen die eiskalte See. Während der Mauser ist diese Barriere zerstört. Die neu nachwachsenden Federn (Kiele) sind noch nicht geschlossen und wasserdicht. Würden sie ins Wasser gehen, würde sich ihr Federkleid sofort mit Wasser vollsaugen.
Dies hätte zwei fatale Konsequenzen:
Unterkühlung: Sie würden extrem schnell auskühlen und an Hypothermie sterben.
Ertrinken: Das nasse, schwere Gefieder würde ihren Auftrieb und ihre hydrodynamische Form zerstören, sodass sie nicht schwimmen könnten und ertrinken würden.
Da sie nicht ins Meer können, um Nahrung zu suchen, müssen Königspinguine für die gesamte Dauer der Mauser von ihren Fettreserven leben. Dieser Prozess ist streng getaktet:
Vorbereitung (Fett anfressen): Bevor die Mauser beginnt, kommen die Pinguine an Land und fressen sich in der See einen gewaltigen Fettvorrat an. Sie können ihr Körpergewicht in dieser Phase deutlich erhöhen.
Sobald die Mauser beginnt, stellen sie die Nahrungsaufnahme vollständig ein. Sie bleiben an Land, bewegen sich so wenig wie möglich, um Energie zu sparen, und warten, bis das neue Gefieder durchgewachsen ist.
Diese Fasten- und Mauserperiode dauert beim Königspinguin etwa einen Monat (30-35 Tage). In dieser Zeit verlieren sie einen erheblichen Teil ihres Körpergewichts.
Die Strategie der Königspinguine unterscheidet sich von der ihrer Verwandten:
Königspinguin: Mausert auf Land und fastet.
Kaiserpinguin: Hat eine ähnliche Strategie wie der Königspinguin.
Adeliepinguin oder Eselspinguin: Diese Arten mausern oft schneller und können sich die Mauser zeitlich so legen, dass sie nicht in die brutintensivste Phase fällt. Auch sie fasten dabei, aber die Periode ist oft kürzer.
Nun doch noch zwei Bilder von den Eselspinguinen, die ja zu Tausenden hier standen.
Unterwegs Pferde, wilde Pferde.
Während der Fahrt sah ich einen Greif. Diese Art von Greif hatten wir noch nicht gesehen. Also anhalten und anschleichen.

Der Rotrückenbussard

Der Rotrückenbussard ist ein Greifvogel aus der Familie der Habichtartigen.
Der Rotrückenbussard erreicht eine Körperlänge von 46 bis 56 Zentimeter. Die Flügellänge beträgt 35 bis 45 und die Flügelspannweite 110 bis 120 Zentimeter. Rotrückenbussarde wiegen durchschnittlich 950 Gramm.
Das Verbreitungsgebiet des Rotrückenbussards erstreckt sich von Kolumbien über Ecuador und Peru bis in den Süden von Bolivien und Chile sowie in Argentinien bis nach Tierra del Fuego. Der Rotrückenbussard zählt außerdem zum Brutvogelbestand der Falklandinseln.
Der Rotrückenbussard frisst kleine Säugetiere wie Hasen, Ratten, Mäuse und Kaninchen sowie Vögel wie Gänse und Watvögel. Zum Nahrungsspektrum gehören mitunter auch Aas und Hausgeflügel.
Na und dann gab es noch die üblichen Kandidaten, die wir auf unserer Fahrt über die Insel sahen.
Auf einem Abendspaziergang schaute ich mich in dere Nähe des Hotels, im Gehöft, ein wenig um.
Hier gab es viele Schätzchen aus alten Tagen.
Der Sonnenuntergang war wieder recht farbenfroh.
Die Nacht war kalt und sternenklar. Die Milchstraße musste fotografiert sein, bevor der Mond aufging.

30.12.2017 Auf Pebble Island

Nach dem gestrigen Tag blieb nur noch ein Pinguin auf unserer Liste, der Italiener – Macaroni-Pinguin. Die Liste sollte heute abgearbeitet sein, denn auf dem Westteil der Insel, unserem heutigen Ziel gab es 4 davon. Wir fuhren, wie hier auf den Falklandinseln üblich, gegen 9 Uhr, nach dem Frühstück um 8 Uhr, los.
Pebble Island
Wir passierten den ersten Berg, der „Erster Berg“ hieß und bekamen gleich zu Beginn des Tages einen Vorgeschmack auf das Wetter. Der blies in Sturmstärke, es regnete aber sofort danach war die Sonne wieder da, die auch für die vielen grellen Farben des Wassers (von hellem leuchtenden Grün bis tiefen Azurblau) verantwortlich zeichnete und die die roten Bodendecker und die frischen grünlich – gelben Triebe der Farne in satten Farben erstrahlen ließ.
Gleich zu Beginn zeigte uns Joshua einen Gras-Zaunkönig, der heute durch den starken Wind besonders schwer zu beobachten war, da die Vögel sich alle verkrochen hatten.
Der erste Höhepunkt war wieder ein Kara-Kara Pärchen, das zu uns zum Jeep geflogen kam, als wir Petrels beobachteten. In der Nähe des Strandes befand sich eine Kolonie, wo die Vögel brüteten.
Kolonie brütender Riesensturmvögel
Es war Ebbe und da es recht sacht ins Wasser ging, war eine große Sand-Fläche entstanden, über die nun der Wind den Sand hinwegfegte. Sehr schön anzusehen, doch ein Horror für die Kamera. Sehr feiner Sand! Ich holte eine Plastiktüte raus und schütze den Fotoapparat, solange ich nicht auf den Auslöser drückte.
Das ist schon ein Handycape. Denn einerseits war die Scene super zum Fotografieren, wenn die Pinguine noch mitspielten, anderseits peitschte der Wind Sand und Wasser gegen die Kamera. Die Bilder sind nicht schlecht, aber ich hätte mir ein wenig mehr erhofft. Die Videos geben die Situation besser wieder.
Pebble Island
Wir nutzten die Zeit für ein Picknick bis der schlimmste Sturm vorbei war. Das Wetter ändert sich hier unwahrscheinlich schnell, von schön zu schlecht und wieder zurück.
Rotkopfgänse
Im hinteren Teil der bucht strömten hunderte von Gänsen dem schützenden Meer entgegen. Vielleicht haben sie sich gestört gefühlt durch uns, ob wohl wir noch sehr weit weg waren oder sie wollten eh ins Wasser.
Die Beiden haben wir nicht gestört.
Rotbrust-Regenpfeifer (Rufous-chested dotterel)
mit Kücken
Nächste Station war eine Gentoo-Kolonie (Eselspinguine auf Deutsch), sehr schön gelegen, perfekte Wolken, einige wirklich schöne Aufnahmen und wieder griff mich ein Vogel an, wahrscheinlich eine normale Möwe, die vielleicht auf mir Landen wollte.
Die Kapuze meiner Jacke ist grün, und vielleicht bin ich für die Vögel nicht als Mensch zu erkennen, wer weiß? Ich habe ihnen verziehen.
Wir verbrachten noch eine ganze Weile gemeinsam mit den Gentoo-Pinguinen.
Nach dem Mittagessen setzten wir die Fahrt fort zur Rockhopper-Kolonie mit dem Italiener als Mitbewohner.
Als wir ankamen, war weit und breit kein Macaroni Pinguin zu sehen.
Nur Scuas, Geier, Möwen kreisten über den Pinguinen. Die Enttäuschung war schon groß, aber die Rockhopper lassen kein Trübsal aufkommen.
Hier hatte die Skua am Rande der Kolonie ein Ei gefunden und fraß es auf.
Bei den Rockhoppern gibt es immer etwas zu sehen, zum Beispiel wie die Küken von den ausgewachsenen Vögeln betreut werden.
Die Betreuung übernehmen meist die Vögel, die keine eigenen Jungen haben. Das ermöglicht es den Eltern der halbwüchsigen jungen Pinguine, die schon so groß sind, dass sie nicht mehr unter dem Bauch der Eltern hocken müssen, zum Schutz gegen die Angriffe der Scuas und in Gruppen zusammengetrieben werden, die dann von einigen wenigen Pinguinen überwacht werden.
Und wehe, wenn sich einer von der Gruppe entfernt. Dann wird er von den Betreuern solange gehackt und gekniffen, bis er freiwillig zurück zur Gruppe hoppelt.
Die Enttäuschung dauerte nicht lange, denn den steilen Hang hoch kam ein ausgewachsener Macaroni. Er war trotz seiner Größe, mit der er die Rockhopper um einen halben Kopf überragte, am ängstlichsten.
Die Rockhopper hoppten einfach an uns vorbei, der Macaroni wollte schon wieder umdrehen, nutzte dann aber die Gelegenheit, in der Gruppe der danach kommenden Pinguine, an uns vorbei zu huschen.
Er tapste durch die Kolonie und suchte seinen Platz, fand ihn auch, doch niemand wartete auf ihn.

Goldschopfpinguin

Der Goldschopfpinguin (Eudyptes chrysolophus) ist eine Pinguinart aus der Gattung der Schopfpinguine. Er ist weltweit die häufigste Pinguinart und kommt auf vielen subantarktischen Inseln sowie im äußersten Süden Südamerikas vor. Trotz der großen Population schätzt die IUCN den Goldschopfpinguin als gefährdet (vulnerable) ein, weil seit mindestens drei Generationen die Populationszahlen stark zurückgehen.
Der Goldschopfpinguin ist mit einer Größe von bis zu 71 Zentimeter der größte Vertreter der Gattung der Schopfpinguine.
Das Gewicht von Goldschopfpinguinen variiert beträchtlich im Verlauf des Jahres. Bei Männchen schwankt es zwischen 3,4 und 6,4 Kilogramm. Weibchen haben eine Gewichtsspanne von 3,2 bis 5,7 Kilogramm. Ihr Gewichtsmaximum erreichen Goldschopfpinguine gewöhnlich kurz vor der Mauser. Am leichtesten sind sie nach der Mauser.
Der Goldschopfpinguin kommt nahezu zirkumpolar vor. Sein Brutareal umfasst subantarktische Inseln des Indischen Ozeans und des Atlantischen Ozeans zwischen der 46. und der 65. südlichen Breite. Er hält sich dabei gewöhnlich nördlich der Packeisgrenze auf. Es gibt mindestens eine Brutkolonie, die sich auf der Antarktischen Halbinsel befindet. Er ist damit der am weitesten im Süden brütende Schopfpinguin. Das Gebiet, in denen sich Goldschopfpinguine außerhalb ihrer Fortpflanzungszeit aufhalten, ist bislang weitgehend unbekannt. Vermutlich hält er sich jedoch in antarktischen Gewässern zwischen der 45. und der 65. südlichen Breite auf.
Goldschopfpinguine fressen Krebstiere (zum Beispiel Euphausia, Thysanoessa, Munida gregaria, Themisto gaudichaudii), Kalmare und Fische Fische und Kopffüßer spielen vor allem gegen Ende der Aufzucht der Jungvögel eine größere Rolle. Während ihrer Nahrungssuche unternehmen Goldschopfpinguine Tauchgänge bis zu einer maximalen Tiefe von 115 Metern. Gewöhnlich finden sie ihre Nahrung jedoch in Gewässertiefen zwischen 15 und 50 Meter. Die Nahrungssuche findet überwiegend während des Tages statt. Goldschopfpinguine sind gewöhnlich zwischen 11 und 12 Stunden auf Nahrungssuche. Während der Fortpflanzungszeit können sie aber zwischen 25 und 50 Stunden auf Nahrungssuche sein und gegen Ende der Nachwuchsaufzucht suchen sie auch zunehmend in der Nacht nach Nahrung.
Die folgenden Bilder sind schon wieder Felsenpinguine.
Und zum Tagesausklang sahen wir, wie Eselspinguine bei felsigem Gelände aus dem Meer sprangen.
Und jetzt nachdem wir sie alle gesehen haben, der Film über die Pinguine.
Pebble Island ist eine große Insel und man benötigt unbedingt ein Auto und einen Führer, um die interessanten Plätze der Insel zu erkunden. Das unterscheidet die Insel von Bleaker Island, Sea Lion Island und Carcas, wohin wir morgen früh aufbrechen werden.

31.12.2017 Silvester auf Carcas Island

Der Flug war kurz und der Flieger voll. Alle stiegen auf Carcas Island aus. Ich machte mir (nur ein wenig) Sorgen, wie wir alle mit einem Auto zur Lodge gebracht werden, denn im Unterschied zu Bleaker und Sea Lion Island, ist die Lodge nicht in Walking Distance.

Doch es warteten zwei Autos an der Piste. Als wir an der Lodge ankamen, hatten wir schon einen Großteil der Insel gesehen, den Rest sahen wir von der Lodge aus.

Unser Quartier auf der Insel.

Die Insel war kuschelig und mit Wildlife gut bestückt. Der Besitzer der Insel wohnt nun seit 34 Jahren hier und begrüßt die Besucher seines Eilandes immer noch persönlich und sehr herzlich.
Alle Ankömmlinge aßen gemeinsam zu Mittag und brachen am Nachmittag auf, die Insel näher in Augenschein zu nehmen.
Cobb's Wren Cobb's Zaunkönig
Es war Ebbe und man konnte gut am Strand entlang gehen. Wir gingen nicht in Richtung Flughafen, sondern zum anderen Ende.
Doch der Strand bot schon eine ganze Menge schöner Begegnungen mit Vögeln. Der Cobb-Zaunkönig, eine Zaunkönig-Art, die wohl auf den Falklandinseln endemisch ist, sang wunderbare Lieder und wir saßen in der ersten Reihe, denn die Fluchtdistanz war äußerst gering.
Der kleine Vogel war sogar noch durch das 12 mm Weitwinkelobjektiv zu erkennen.
Wir konnten ein den Einfarb-Uferwipper beim Füttern ihrer Jungvögel zuschauen, die zwar das Nest schon verlassen hatten, aber immer noch von den Eltern ernährt wurden.
Wir liefen nur bis zur Gentoo-Kolonie (besser gesagt bis zum Trampelpfad, der zur Kolonie führte, dann bog ich zum Strand ab und machte dort einige Aufnahmen, Toma ging bergauf zur Kolonie und schaute sich die Vögel aus der Nähe an.
In der Kolonie ist die Fluchtdistanz erheblich geringer, Irgendwie fühlen sich die Pinguine in der Gemeinschaft sicherer. Begegnet man ihnen auf dem Weg zur Kolonie oder am Strand, sind sie viel schneller verunsichert und nehmen manchmal sogar Reißaus.
Auf dem Rückweg gab es dann noch eiinen vollgefressenen Falkland-Kara-Kara, gut zu erkennen an dem weißlich-gelben Fleck auf dem Bauch.
Silbermöwen,
Patagonian crested duck
Dampfschiffente
Kelpgänse
der Langschwanzstärling
die Falklanddrossel
und der Maskentyrann (Dark-faced ground tyrant).
Der Silvester Abend war, ja war es eigentlich ein Silvesterabend? Wir hatten auf Bird-Island, als auch auf Kuba richtig Party. Hier saßen wir 22.30 Uhr allein in Essraum. Alle hatten sich schon auf die Zimmer zurückgezogen und das Haus wirkte wie ausgestorben. Naja, in England, Australien, Russland,… war das Neue Jahr bereits angebrochen. Egal. Mitternacht machten auch wir die Augen zu.

1.1.2018 Carcas Island - Besuch vom Kreuzfahrtschiff und der Ausflug nach Westpoint

Wir ergriffen die Flucht, als sie kamen. So könnte man den Tag umschreiben, obwohl, ein wenig länger hätte ich mir ja das Spektakel gerne angeschaut.
Geplant war für heute der Besuch von Westpoint einer Insel, die gegenüber von Carcas lag, mit dem Schiff in etwa 50 Minuten zu erreichen.
Als wir zum Frühstück kamen, sahen wir beim Blick aus dem Fenster ein Kreuzfahrtschiff in der Bucht liegen. Vom Schiff zu unserer Anlegestelle waren schon einige Tenderboote unterwegs.
Auf dem Bild unser heutiger Katamaran, der uns zur Insel Westpoint brahte.
Die Passagiere werden nach Nationalitäten sortiert an Land gebracht. Alle in den gleichen roten Anorak gehüllt (den Anorak bekommt man auf dem Schiff und bezahlt man mit dem Reisepreis), also schon von Weiten gut sichtbar (somit einfach einzusammeln), begeben sie sich auf den Weg über die Insel Carcas. Kaum hatten die ersten die Anlagestelle der Tenderboote verlassen, standen sie vor einem Mangellan-Pinguin-Bau. Der Pinguin hatte sich in seine Höhle verkrochen und war nur ein ganz klein wenig zu sehen. Wir wären einfach weitergegangen, die Kreuzfahrtschifffahrer stoppten, stellten sich an, um ein Foto zu machen, was dafür sprach, dass es wohl der erste Pinguin war, den sie sahen. Das nächste Tenderboot legte an und spülte weitere 15-20 Touristen an Land. Die Schlange am Pinguinloch formte sich zu einer roten Traube, die den Weg verstopfte. Vereinzelte rote Tupfer markierten den Weg vom Steg zur Lodge, es waren Passagiere, die den Magellani ignoriert hatten. Ein geschäftstüchtiger Pinguin hätte pro Foto einen Fisch genommen und hätte 4 Wochen etwas zu Fressen gehabt, wenn der Fisch nicht verdorben wäre. So ließen ihn die „Tierfreunde“ nicht mal Fischen gehen.
Sie brachten die Vorauskommandos ans Ufer. Leute, die die Strecke absteckten, einen Schiffsfotografen, der alles dokumentieren würde, was den Kreuzfahrern am heutigen Tag passieren wird, Begleitpersonen für den Spaziergang über die Insel, den die Passagiere während des Landganges unternehmen werden. Alles ist stabsplanmäßig organisiert. Die Reihenfolge des Ausschiffens, des Einschiffens, der Weg über die Insel, von unserem Hotel zur Pinguinenkolonie, ist abgesteckt mit roten Fahnen, die, nachdem der letzte Landgänger sie passiert hat, wieder eingesammelt werden, vom Nachkommando. Selbst unsere Lodge, also die Eigner der Insel, der Küchenchef, das ganze Personal, alle haben sich auf die Ankunft vorbereitet. Die Passagiere bekommen hier Kaffee und Plätzchen, die eine der Frauen eine Woche lang gebacken hat. Ja, es sind eben 450 Personen zu beköstigen. Alle bezahlen eine Landegebühr, die die Besitzer der Insel erhält. Der Tourismus ist für die Eigentümer der Insel ein einträgliches Zusatzgeschäft.
In der Hauptsaison, die gerade beginnt, landen 1 bis zwei Schiffe, manchmal auch drei, in der Woche hier an. (Siehe auch Einleitung zum Bericht)
Ein Tenderboot hatte sich bereit erklärt, uns zu unserem ganz kleinen Schiff zu bringen, was auch in der Bucht lag, viel näher und wir machten uns zu neunt auf den Weg zu den Albatrossen auf Westpoint. Die See war recht unruhig, da ein ziemlich starker Wind wehte. Toma hatte eine Tablette geschluckt, um nicht seekrank zu werden. Die Tablette hatte sie von der Frau des Bootsmannes bekommen. Angeblich sollte die Tablette helfen und nicht schläfrig machen. Sie hielt das Versprechen und war somit eine Entdeckung, die vielleicht dazu führen könnte, dass wir mal eine Kreuzfahrt machen und auch in rote Anoraks gekleidet werden.

Wale und Delfine waren uns zwar nicht versprochen wurden, aber wir wussten aus Gesprächen mit anderen Lodgebewohnern, dass die Tiere auf dieser Überfahrt häufig zu sehen waren. Heute leider nicht.
Auf der anderen Seite angekommen, erklärte man uns kurz den Weg (der permanent mit roten Fähnchen aus Hartplastik bestückt war – für die Kreuzfahrtschffspassagiere) zur Kolonie und nannte uns die Abfahrtszeit.
Wir hatten einen ganzen Tag mit Albatrossen. Die Vögel nisteten auf der gegenüberliegenden Seite der Insel, an einem ziemlich steilen Hang, dort wo das Tussokgras aufhörte.
Man konnte bis zu einer Armlänge an die Nester herangehen. Die vom Fischfang heimkehrenden Albatrosse segelten direkt über unsere Köpfe hinweg zu ihren Nestern (da passte manchmal nur eine Hand dazwischen).

Die Albatrosse

sind eine Gruppe von großen bis sehr großen Seevögeln mit sehr langen und schmalen Flügeln. Albatrosse können Flügelspannweiten von über 3,5 Metern erreichen und übertreffen damit jede andere lebende Vogelart.
Klimatisch liegt der Schwerpunkt auf polaren und subpolaren Breiten, seltener in gemäßigten Zonen, und mit dem Galapagosalbatros lebt nur eine einzige Art in den Tropen. Drei weitere Arten leben, geografisch von den vorgenannten deutlich getrennt, im subtropischen, gemäßigten und subpolaren Bereich des Nordpazifik.
Im Nordatlantik und seinen Nebenmeeren gibt es für gewöhnlich keine Albatrosse; ebenso fehlen sie, abgesehen von der Umgebung der Galápagos-Inseln, in den Tropen. Während im Südpolarmeer eine Vielzahl von Albatrosarten beheimatet ist, fehlen sie gänzlich im Nordpolarmeer.
Stürme führen allerdings dazu, dass Albatrosse auch auf die Nordhalbkugel getrieben werden. Da sie ohne Wind keine längeren Strecken zurücklegen können, fällt es ihnen schwer, die äquatorialen Kalmen wieder zu überqueren, so dass sie oft mehrere Jahre auf der nördlichen Halbkugel verbleiben. Zwischen 1972 und 1987 war etwa ein Schwarzbrauenalbatros alljährlich auf den Shetlandinseln zu sehen. Auch auf Helgoland wurde seit 2014 regelmäßig ein Schwarzbrauenalbatros gesichtet.
Albatrosse meiden normalerweise die Küstennähe und suchen das feste Land ausschließlich zum Brüten auf. Sie große Distanzen zurücklegen, oft wird die ganze Erde umrundet. Als Brutplätze dienen meistens kleine Inseln mit grasbewachsenen Hängen. Felsige Steilküsten sind aufgrund Start- und Landeschwierigkeiten ungeeignet für Albatrosse.
Laut einem NABU-Bericht aus dem Jahr 2020 sterben jährlich weltweit mehr als 300.000 Seevögel, davon etwa 100.000 Albatrosse, durch die Hochseefischerei und dabei insbesondere durch Langleinen.
Die Albatrosse hatten Junge oder brüteten noch ihre Eier aus, manche balzten noch und das war eigentlich am spannendsten.
Die Herren der Schöpfung stolzierten durch die Kolonie, wo die ledigen Weibchen ihre Nester bauten. (Ich nehme mal an, dass die Genderverteilung so war.) Der Bau der Nester erfolgte mit dem Schnabel. Sie trugen also im Mund Dreck und Mist und kleine Zweige zusammen, packten alles auf einen Haufen und trampelten es mit den Füßen fest. Auf der Erhöhung-Nest warteten sie nun auf den Bräutigam, auf die Junggesellen, die sich nach einer Braut umschauten, dazu mit den Bräuten schnäbelten und balzten, mit gehörigem Gekrächze flirteten und so lange wir zusahen, immer weiter zogen, zum nächsten Nest mit einer Braut.
Obwohl der Flügelschlag der großen Tiere viel Energie erfordert, können Albatrosse sehr große Strecken zurücklegen. Sie nutzen dazu die Technik des Dynamischen Segelflugs. Wie andere große Seevögel legen Albatrosse dabei Strecken von bis zu 1000 km zurück, ohne mit den Flügeln zu schlagen. Ähnlich wie Segelflieger den Hangwind nutzen, können Albatrosse auch auf dem Aufwind entlang großer Wellen gleiten.
Albatrosse haben eine hohe Gleitzahl von 22:1 bis 23:1. Pro Meter Höhenverlust legen sie also 22 Meter Strecke zurück. Beim Segelfliegen hilft Albatrossen und Riesensturmvögeln eine spezielle Sehne, die den Flügel in ausgestreckter Position fixiert
Ihre Herzfrequenz während des Fluges liegt nahe der Grundfrequenz im Ruhezustand. Die energieaufwändigsten Aktivitäten sind das Landen, Starten und Jagen von Beute.
Beim Start müssen Albatrosse Anlauf nehmen, um einen ausreichenden Auftrieb zu erzeugen. Brutkolonien besitzen gemeinsam genutzte Start- und Landebahnen, in deren Verlauf keine Nester gebaut werden. Bei der Landung kommt es gelegentlich zu Unfällen.
Aufgrund des hohen Energieverbrauchs bei aktivem Flügelschlag ruhen sich Albatrosse bei Windstille und ruhiger See auf der Meeresoberfläche aus, bis der Wind wieder auffrischt. Ob Albatrosse im Flug schlafen, ist noch nicht abschließend geklärt.
Die Hauptnahrung der Albatrosse sind Tintenfische. Diese wandern oft nachts aus der Tiefsee in oberflächennahes Wasser, so dass sich Albatrosse über den Schwärmen zum Fressen zusammenfinden. Daneben sind kleine Fische ein wichtiger Nahrungsbestandteil, meistens nur bis zur Größe einer Sardine. Weitere Nahrungsquellen sind Krebstiere und selten Quallen und Aas.
Albatrosse haben einen außerordentlich langen Fortpflanzungszyklus. Vom Nestbau bis zur Selbstständigkeit der Jungen vergeht bei den größeren Arten ein volles Jahr, so dass sie nur alle zwei Jahre brüten können. Nur wenige Arten brüten jährlich.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Röhrennasen pflegen Albatrosse ein komplexes Balzritual. Hierzu zählen das synchrone Hochrecken der Köpfe, das Ausbreiten der Flügel, Reiben der Flanken mit den Schnäbeln und zahlreiche Rufe.
Albatrosse sind monogam und treffen zu jeder Brut den vorherigen Partner wieder. Das Männchen erreicht den Brutplatz einige Tage vor dem Weibchen und verteidigt ihn gegen Konkurrenten. Beim Aufeinandertreffen der Partner gibt es einige ritualisierte Begrüßungsgesten, die weniger komplex sind. Eine erneute Balz findet nur statt, wenn einer der Partner gestorben ist und nicht zur Niststätte zurückkehrt.
Das einzige Ei wiegt 205 bis 487 Gramm und wird im Schnitt zehn bis elf Wochen von beiden Partnern bebrütet. Dabei brütet ein Vogel jeweils für mehrere Tage, ohne Nahrung aufzunehmen, ehe ihn der Partner ablöst. Erst wenn der geschlüpfte Jungvogel drei bis fünf Wochen alt ist, verlassen ihn beide Partner für mehrere Stunden oder Tage.
Die Jungen werden mit vorverdauter Nahrung sowie mit einer öligen Substanz gefüttert, die im Magen erzeugt und über die Röhren auf dem Schnabel ausgeschieden wird.
Oft folgen Albatrosse Schiffen, um deren Aufwinde zu nutzen und ohne Kraftaufwand in der Luft bleiben und mitreisen zu können. Auch fressen sie die über Bord geworfenen Abfälle von Fischerbooten und Walfängern.
Albatrosse sind sehr langlebige Vögel. Die großen Arten brüten im Alter von zehn bis elf Jahren das erste Mal.
Der mit mindestens 74 Jahren älteste Albatros und damit auch der (Stand 2024) älteste wildlebende Vogel ist ein Laysanalbatros namens „Wisdom“, der 1956 als brütender Altvogel beringt wurde und auch in den Jahren 2020 und 2024 noch erfolgreich brütete, insgesamt bereits mehr als 50 Mal.

Auf den Falklandinseln leben die Schwarzbraunalbatrosse.

Wie fast alle Albatros-Arten nisten Schwarzbrauenalbatrosse in Kolonien, die oft aus mehreren tausend Vögeln bestehen, dabei kann es auch vorkommen das gemischte Kolonien aus Felsenpinguin und Albatros entstehen (Falklandinseln).
Die Falklandinseln gehören zu den wichtigsten Brutgebieten der Art. Vermutlich brüten etwa 75 Prozent des Weltbestandes auf den Inseln dieses Archipels. Für die dortige Avifauna stellt der Schwarzbrauenalbatros die zweithäufigste Brutvogelart dar. Die bekanntesten Brutkolonien der Falklandinseln befinden sich hier:

Steeple Jason Island (nordwestlich der Falkland-Hauptinseln), weltgrößte Schwarzbrauenalbatros-Kolonie
Saunders Island
Carcass Island
West Point Island
Beauchene Island, große Kolonie mit mehreren zehntausend Brutpaaren
Um in dem kalten und rauen Klima zu überleben, werden junge Schwarzbrauenalbatrosse von einer dicken Fettschicht und einem dichten Daunenkleid vor der Kälte geschützt. Bei der Brutpflege wechseln sich die Eltern ab. Während ein Elternteil oft viele Kilometer bei der Nahrungssuche zurücklegt, warten das Küken und der andere Elternteil an Land. Die Aufzuchtzeit der Jungen dauert ungefähr vier Monate.
Danach verlassen die Jungen das Land und verbringen bis zum Eintreten der Geschlechtsreife die ganze Zeit auf dem offenen Meer. Diese tritt etwa im Alter von vier Jahren ein.
Wie die meisten Albatrosse haben auch die Schwarzbrauenalbatrosse einen Trick entwickelt, um sich vor Feinden zu schützen. Bei einem Angriff bespritzen sie den Feind oder Angreifer zusätzlich mit Öl aus ihren Nasenlöchern. Dieses Öl stammt aus dem Magen der Tiere und hat einen sehr unangenehmen ranzigen Gestank.
Das ist ein guter Zeitpunkt sich den Film über die Vogelwelt der Falklandinsel anzuschauen. (Dauer 25 Minuten)
Als wir mehrere Stunden zugeschaut hatten, verließen wir als Vorletzte die Kolonie und gingen zurück zur Anlegestelle, ich erst noch zum Gipfel, Toma auf direktem Weg. Zurück blieb nur das japanische Pärchen, das genauso interessant zu beobachten war, wie die Albatrosse. Vor allem in der Lodge, wenn sich die Japanerin unterhielt mit den Engländern und Australiern, von ihren Reisen erzählte, (die sie -nach ihren Erzählungen- machte, um das viele Geld, was der Ehemann verdiente, auszugeben.) immer untermauert mit Mimik, Gesten und lautem Lachen (Gackern).
Hier scheint zwar noch die Sonne, aber auf dem Meer direkt vor der Insel, geht schon ein Unwetter nieder, das uns kurz danach erreichte.
Am Boden auf den Felsen Salzformationen.
Und als das kurze Unwetter wuider weg war, der Foto wieder aus dem Rucksack geholt werden konnte, schöne Fernsichten bei brilliantem Himmel.
Das Unwetter sahen wir in Richtung Carcas-Island ziehen.
Am Anleger hatten wir noch ein wenig Zeit uns umzuschauen und uns an den Flugkünsten der Petrels zu begeistern.
Es ist ein ungewöhnlich einsames Leben auf der Insel. Das Versorgungsschiff kommt nur einmal im halben Jahr. Im Sommer, zur Hochsaison, landen Touristen von Kreuzfahrtschiffen hier an, um die Albatrosse zu sehen. Ein finanzieller Segen für die Inseleigner, da sie von jedem Touristen eine Landungsgebühr bekommen.

West Point Island

Die Insel, welche 14,6 km² groß ist, liegt im Nordwesten der Falklandinseln, nahe der South Jason Island und der zweiten Hauptinsel Westfalkland. Sie misst an ihrer längsten Seite 6 km und 4 km an der breitesten Seite. Ihr höchster Punkt Cliff Montain liegt 381 Metern über dem Meeresspiegel.
Die zweithöchste Erhebung ist bildet der ebenfalls touristisch genutzte Mount Misery mit 369 Metern. Ihre Steilküsten erreichen stellenweise eine Höhe von über 350 m und bilden damit die höchsten Steilklippen von ganz Falkland.
Wie viele andere Orte auf den Falklandinseln war auch West Point im frühen 19. Jahrhundert ein beliebter Ort, an dem Robben und Pinguine zur Ölgewinnung geschlachtet wurden. Der buchstäbliche Overkill beendete diesen Industriezweig in diesem Gebiet.
Die bis heute bestehende Schaffarm wurde 1879 von Arthur Felton, dem Großonkel des heutigen Eigentümer, gegründet.

Während des Falklandkriegs spielte die Insel keine Rolle und war von den Kampfhandlungen nur indirekt, nämlich durch das kurzzeitige Ausbleiben von Nahrungsmittellieferungen, betroffen.
Typische Tierarten der Falklandinseln, wie Felsenpinguine, Schwarzbrauenalbatrosse und der Commerson-Delfin, sind hier heimisch.

Einwanderer legten auf West Point Gärten an, auf denen sie, für die Falklandinseln untypisch, Bäume und größere Sträucher wuchsen ließen. So wachsen in diesem eher untypischen Habitat Rosen, Fingerhüte, Gänseblümchen und Lilien.
Auch auf der Rückfahrt nach Carcas sahen wir keine Wale oder Delfine, aber das ist ja für uns auch der Normalfall. Beschweren will ich mich aber nicht nach dem Glück auf Sea Lion Island mit den Killerwalen.
Das Kreuzfahrtschiff (der Hurtigrouten) hatte schon abgelegt, und wir sahen es gerade noch am Horizont verschwinden.

Nach dem Abendbrot noch ein abendlicher Spaziergang entlang des Ufers.

2. Januar - Auf Carcas Island

Morgens ging es mit dem Auto zu den Seeelefanten, die eine Bucht, ganz in der Nähe der Landepiste, bevölkerten.
Den Weg zum Mittagessen zurück in die Lodge gingen wir über den Bergkamm zu Fuß.
Am Nachmittag nahm uns jemand mit zum anderen Inselende. Hier gab es einen breiten Sandstrand, der ein gewisses Gefälle aufwies, sodass man wie von einer kleinen Anhöhe auf das Meer schaute.
Hier hatte sich schon die englische Touristen aus der Lodge mit ihrem Stativ aufgebaut und immer wenn Pinguine (Gentoo-Eselspinguine) anlandeten, ratterte die Kamera.
Ich fragte, ob ich mich mit dazu stellen darf und nach dem Aufbau des Stativs ratterte auch mein Fotoapparat.
Drei schöne Bilder gelangen mir von dieser Position, Pinguine, die im Meer aus dem Wasser springen und ein Pinguin, der mit Schwung aus dem Wasser an den Strand springt.

3. Januar – Flug nach Stanley

Der Flug sollte so gegen 12.00 Uhr gehen. Die Abflugzeiten der Figas (Falkland Island Government Airlines System) werden am Vortag an die Inseln durchgegeben. Es werden nur die Abflugzeiten von Stanley genannt und die Flugroute. Anhand der Flugroute rechnen sich die Bewohner auf den Inseln die Abflugzeit auf ihrer Insel aus. Die Inselbesitzer sind auch Betreiber des Flughafens auf ihrer Insel. Sie sind geschult und bei jeder Landung sitzt eine Person im Jeep mit einem Löschwagen an der Anhängerkupplung und laufenden Motor, um im Fall der Fälle schnell eingreifen zu können.
Wir hatten also noch Zeit für einen wunderschönen Spaziergang in die nähere Umgebung unserer Lodge.
Die Engländer wurden heute durch Seeelefantengeschrei geweckt.
Es gab also Seeelefanten in Lodgenähe, Magellanis, viele Seevögel und es war fast sommerliches Wetter, also wenig Wind und viel Sonne.
Da fällt mir ein, dass ich mich an den ersten Tagen verbrannt hatte und die Nase nun in Fetzen hing. Wer hätte das gedacht, dass die Sonne hier so eine Kraft hat. Vielleicht ist auch das Ozonloch schuld.
Abschied nehmen von Carcas Island.
Der Flug nach Stanley war mit Abstand der längste, den wir mit den Achtsitzern der F.I.G.A.S. hatten.
Fast eine Stunde waren wir unterwegs, bis wir auf dem Hauptstadtflughafen landeten.
Flight to Stanley from Carcas
Stanley

Stanley

Die Hauptstadt hat etwas mehr als 2000 Einwohner und damit 2/3 der Gesamtbevölkerung. Und noch ein paar Zahlen – 60.000 Touristen besuchen die Falklandinseln jährlich, wobei dies fast ausschließlich Tagesausflügler von Kreuzfahrtschiffen sind. Nur 1600 reisen per Flugzeug an.
Wir sahen nach 10 Tagen wieder ein Geschäft, eine Kirche (zwei Kirchen), einen Briefkasten, eine Bank, konnten Geld ausgeben in Restaurants, hatten bezahlbares Internet (auf den Inseln war das Netz sehr schlecht, dafür aber unerhört teuer. Unsere Urlaubsausgaben für Internet betrugen 50 Pfund.).
Wärmsten ans Herz gelegt wurde uns von vielen, besonders den Einheimischen, DAS Museum. DAS Museum ist ein Heimatmuseum, mit einem Schwerpunkt Falklandkrieg und da gab es auch schon eine Seeschlacht vor dem Krieg 1983, in der Deutschland zu Beginn des vorigen Jahrhunderts von den Engländern geschlagen wurde. Ja, es gab auch nichts anderes als DAS Museum. Die Häuser erinnerten an skandinavische, isländische Bauweise.

4. Januar Ausflug zum Volunteer Point

Heute sollten wir sie zahlreich sehen, die Königspinguine. Auf den Falklandinseln gab es eine große Kolonie der Tiere und die befand sich nicht allzu weit weg von Stanley.
Gegen 9 Uhr holte uns eine ältere Frau (irgendwie konnte man erraten, dass sie Farmerin war) an der Rezeption ab, und wir stiegen in ihr (von außen) total verdrecktes Auto ein. Kurz nach Stanley hörte die Asphaltstraße auf, die Schotterpiste begann und wir dachten, dass dies jetzt bis zum Ziel so weiter geht. Weit gefehlt. Auch die Schotterpiste war bald zu Ende, als wir auf einem Gehöft ankamen. Von hier begann die Off-Road-Strecke. Diese Strecke können nur wenige Fahrer bewältigen. Es bedarf eine genauer Ortskenntnis und einer riesigen Erfahrung im Offroadfahren, um ohne Steckenzubleiben ans Ziel zu gelangen. Der Ehemann unserer Fahrerin fährt die Strecke nicht, weil es ihm zu schwierig ist (soviel, wer die besseren Fahrer sind). Es war Weideland, privater Grund und Boden, der heute besonders aufgeweicht war, da es am Vortag und in der Nacht geregnet hatte. Wenn es zu nass war, sperrte die Besitzerin des Landes die Durchfahrt. Mit großem Geschick und Ruhe und großem Können manövrierte uns die Farmerin, die heute als Fahrerin arbeitete (alle Menschen, die wir auf den Falklandinseln getroffen haben, arbeiten sehr hart, obwohl viele von Ihnen sehr vermögend sind), durch unzählige Löcher, Rinnen, Anstiege, … durch den Schlamm, zum Volunteer Point. Und da standen sie. Die Könige unter den Pinguinen.
Volunteer Point ist eine Landzunge an der Ostküste von East Falkland, nördlich der Hauptstadt Stanley. Sie zählt zu den Brutplätzen von Königspinguinen; auch See-Elefanten kommen hier vor. Am Zugang zur Insel befindet sich ein Haus und einige Lagerschuppen – Wohnung von Freiwilligen, wovon der Ortsname abgeleitet wurde.
Geradezu herausgeputzt, im Frack, gebügelt und geschniegelt, wie frisch angestrichen hatten sie sich versammelt und schnatterten alle durch einander, manch einer machte richtig Krach.
Aus Filmen über Königs- oder Kaiserpinguine hatte ich die Vorstellung, dass es eher gemütlich, gemächlich, gelassen in den Kolonien zugeht. Wir waren keineswegs enttäuscht, lebendige, lustige, agile Tiere vorzufinden, die uns im Laufe des Tages immer wieder zum Lachen brachten. Bilder sind hier nicht das richtige Medium, obwohl die Pinguine auch fantastisch auf Bildern aussehen, um über den Gang, oder die Paarungsversuch oder das Gezänk in der Kolonie zu berichten. Es sieht alles so putzig aus, die Assoziationen zum menschlichen Verhalten sind so schön, es ist eine Art Slapstick-Kino, das hier ununterbrochen läuft und man ist mitten drin im Film.

Der Königspinguin

ist nach dem Kaiserpinguin die zweitgrößte Art der Pinguine (Spheniscidae) und wird zusammen mit dem Kaiserpinguin zu der Gattung der Großpinguine (Aptenodytes) gezählt.
Ein ausgewachsener Königspinguin erreicht eine Körperlänge zwischen 85 und 95 Zentimeter und wiegt zwischen 10 und 16 Kilogramm. Ein auffälliger Sexualdimorphismus besteht nicht, Weibchen sind aber tendenziell etwas kleiner und leichter.
Adulte Königspinguine haben einen schwarzen Kopf, eine schwarze Kehle und Kinn. Frisch gemausertes Gefieder glänzt grünlich. Auffallend sind bei Adulten die leuchtend gelborangen Flecken an den hinteren Kopfseiten. Sie setzen sich als dünne Linie um den Hals bis zur Vorderbrust fort. Die Körperoberseite ist vom Nacken bis zum Schwanz silbrig graublau. Abgenutztes Gefieder kurz vor der Mauser wird matter und bräunlicher.
Der Schnabel ist zwischen 11,4 und 13,7 Zentimeter[3] lang und sehr schmal. Der Oberschnabel ist schwärzlich, der Unterschnabel ist bei den meisten Individuen auf zwei Drittel der Länge auffällig orange.
Noch nicht geschlechtsreife Königspinguine ähneln den adulten, bei ihnen sind die gelborangen Federpartien jedoch weniger leuchtend, die Kehle ist noch grauweiß und die Federn auf dem Oberkopf haben graue Enden. Sie mausern in das Federkleid der adulten Vögel am Beginn ihres dritten Lebensjahres. Küken sind anfangs mit graubraunen Dunen befiedert. Sie mausern dann in ein dichtes, braunes Federkleid, das sie bis zu ihrem zehnten bis zwölften Lebensmonat tragen. Ihr Schnabel ist schwarz.
Pinguine in der Mauser, sie verlieren ihr braunes Fell, was sie als Kücken trugen.
Königspinguine können sich an ihren Rufen gegenseitig erkennen. Der Kontaktruf ist einsilbig und währt 0,4 bis 0,8 Sekunden. Er ist häufig von Vögeln zu hören, die gerade an Land gegangen sind.
Typischerweise weisen rufende Königspinguine mit dem Schnabel nach oben. Lautäußerungen des Königspinguins, die bei der Balz eine Rolle spielen, sind mehrsilbig. Grundsätzlich lassen sich zwei Rufe unterscheiden, die vor allem in der Ruflänge unterschiedlich sind. Die kurzen Rufe sind vor allem im Zeitraum der Paarbildung zu hören und werden meist von einem noch nicht verpaarten Königspinguin gerufen. Die langen Rufe sind vor allem gegen Ende der Balzzeit zu hören, wenn die Paarbindungen bereits bestehen. Sie dienen dazu, den Partnervogel innerhalb der Kolonie wiederzufinden. Drohrufe sind sehr kurz und abgehackt. Sie werden in der Regel geäußert, bevor ein Vogel nach dem anderen hackt. Die Rufe der Küken haben eine Dauer von weniger als eine halbe Sekunde. Nur die jeweiligen Elternvögel reagieren auf sie. In den Kolonien finden Küken und Elternvögel durch diese Kontaktrufe zueinander.
Grundsätzlich leben Königspinguine in treibeisfreien Gewässern. Alle Brutkolonien liegen nördlich der normalen Treibeisgrenze.
Der Königspinguin brütet auf subantarktischen Inseln zwischen dem 45 und 55° S. Brutkolonien befinden sich zum Beispiel auf Südgeorgien, auf der Macquarie-Insel und der Heard-Insel, den Kerguelen, den Prinz-Edward-Inseln und den französischen Crozetinseln. Auf der Marion-Insel ist die Art ebenfalls vertreten.[6] Kleine Bestände finden sich auch auf den Falklandinseln.
Brutkolonien finden sich in der Regel an sanft geneigten Küstenabschnitten. Der jeweilige Standort ist häufig geschützt und sonnenexponiert. Die meisten Kolonien finden sich in der Nähe des Strandes.
Der Bestand in der Subantarktis wurde 2004 auf rund drei Millionen Königspinguine geschätzt. Der Bestand gilt mittlerweile als stabil. Die Bestände haben in den letzten Jahren in allen Brutkolonien zugenommen, nachdem es während des 19. und 20. Jahrhunderts aufgrund der Seehundjagd und des Abschlachtens der erwachsenen Tiere zur Ölgewinnung aus der reichen Fettschicht zu deutlichen Bestandsrückgängen kam. Auf den Falklandinseln wurde die Art 1870 sogar zeitweilig ausgelöscht.[4] Heute brüten dort wieder bis zu 200 Brutpaare.
Königspinguine sind wie alle anderen Pinguine flugunfähig. Ihre Flügel sind zu schmalen, aber kräftigen Flossen umgestaltet und an ein Leben im Meer angepasst. Königspinguine können Tauchtiefen über 100 Meter erreichen und mehrere Minuten unter Wasser bleiben. 150 Tauchgänge pro Tag, mehr als die Hälfte in Tiefen von über 50 Metern, sind bemerkenswert. Der Sauerstoff-Nachschub unter Wasser wird durch Myoglobin, ein dem Hämoglobin verwandtes Muskelprotein, gewährleistet. Grundsätzlich tauchen Königspinguine während des Tages tiefer, während der Nacht halten sie sich in Gewässerregionen von unter 30 Meter Tiefe auf. Tauchgänge dauern im Durchschnitt 5,5 Minuten.
Königspinguine ernähren sich von kleinen Fischen, Krill und Tintenfischen. Pro Jagd können sie bis zu 20 kg Meerestiere fressen. Ihre Hauptnahrungsgebiete liegen auf dem offenen Meer. Brutvögel der Crozetinsel suchen während der Fortpflanzungszeit ihre Nahrung in einer Entfernung von einem bis dreißig Kilometer von der jeweiligen Brutkolonie.
Königspinguine sind sehr gesellig, jagen in Gruppen und bilden zum Brüten zum Teil große Kolonien mit zehntausenden Tieren.
An Land haben ausgewachsene Königspinguine keine natürlichen Feinde zu fürchten. Einzig ihre Eier und kleinen Jungen müssen sie vor gelegentlichen Angriffen von Riesensturmvögeln beschützen. Im Meer lauert das größere Gefahrenpotential in Form von Schwertwalen und von Seeleoparden.
Fortpflanzung

Mit dem dritten Lebensjahr werden Königspinguine geschlechtsreif. Aufgrund der harten klimatischen Rahmenbedingungen für die Nachwuchsaufzucht sind Königspinguine während eines Brutzyklus streng monogam.
Ein vollständiger Brutzyklus dauert bei den Königspinguinen nahezu vierzehn Monate, deshalb ist es ihnen nicht möglich, alljährlich wie sonst bei Vögeln üblich eine Brut durchzuführen. Sie kommen, wenn alles gut verläuft, auf zwei Junge in drei Jahren. Sie brüten bevorzugt auf flachen Küstenabschnitten hinter Sandstränden in unmittelbarer Reichweite des Meeres.
Der Akt der Befruchtung - Bitte im Film anschauen, unwahrscheinlich lustig, wie ein Pärchen in der Kolonie den Akt vollziehen will, aber permanent von den Nachbarn gestört wird.

Der erste Zyklus beginnt im November, also im Frühsommer der Südhalbkugel, mit den Paarungsritualen. Im Dezember legt das Weibchen ein einzelnes, 310 Gramm schweres, grünlich-weißes Ei. Während der Brutzeit fällt den Elterntieren ein Teil der Beinfedern aus, damit das Ei engeren und damit wärmeren Kontakt zum Körper hat.
Männchen und Weibchen bebrüten es im zwei- bis dreiwöchigen Wechsel während durchschnittlich 55 Tagen in einer Hautfalte, das nichtbrütende Elterntier geht in dieser Zeit auf ausgedehnte Futtersuche.
Wie es unsere Fahrerin vorausgesagt hatte, sahen wir die Eier erst nach einer halben Stunde, als die Augen isch an die Situation gewöhnt hatten.
Nach dem Schlüpfen braucht das Jungtier weitere neun Monate lang elterlichen Schutz, Fürsorge und Ernährung.
In den ersten dreißig bis vierzig Tagen bleiben die Jungvögel noch zwischen den Füßen ihrer Eltern, bis ihnen ein erstes Daunenkleid gewachsen ist und sie ihre Körpertemperatur selbst regulieren können.
In der Aufzucht wechseln sich die Eltern in Abständen von 3 bis 14 Tagen ab, gelegentlich bilden die Küken auch Krippen, dann gehen beide Elternteile auf die Jagd. So kann es zu großen Futterpausen für die Jungen kommen, während des Winters können sich die Futterpausen auf bis zu drei Monate ausdehnen.
In dieser Zeit können die Küken ohne Schaden zu nehmen bis zu 70 % ihres Körpergewichtes verlieren.
Erst nach 10 bis 13 Monaten erfolgt der Wechsel vom jugendlichen braunen Daunenschutz zum Erwachsenengefieder und schließlich die Loslösung des Jungvogels von seinen Eltern.
Der zweite Brutzyklus beginnt nach einer Phase der Regeneration mit der Eiablage im Februar und dem Schlüpfen der Jungen im April. Königspinguine können je nach Lebensraum bis zu 20 Jahren alt werden.
Forschung

Laut dem französischen Biologen und Pinguinspezialisten Pierre Jouventin, der das Forschungsinstitut und „Océanopolis“ in Brest evaluierte, liegt ihre Fischausbeute im Jahresvergleich doppelt so hoch wie die Gesamttonnage der französischen Fischerei. Problematisch findet er, dass wegen der verbesserten Reisebedingungen immer mehr Menschen und Schiffe auf den subantarktischen Inseln anlanden und mit ihnen weitere Tiere und Pflanzen in dieses Ökosystem eingeschleppt werden. Seine Arbeitsgruppe strebt daher an, dass seitens des Umweltministeriums ein Nationalpark oder ein internationales Schutzgebiet eingerichtet wird.
Irgendwann hieß es dann doch Abschiednehmen von den unwahrscheinlich sympathischen Tieren. Wir hätten noch stundenlang verweilen können.
Wir hatten das Glück, dass heute nur drei Autos zur Kolonie gefahren waren. Wenn die Kreuzfahrtschiffe anlanden und das als Ausflug angeboten wird, sind bis zu 200 Personen, die sich gleichzeitig an der Kolonie aufhalten. Sollten alle dabei einen roten Anorak anhaben, dann stelle ich mir das lustig vor, aber ohne die roten Erscheinungen war es schon besser, die Könige nur für uns alleine zu haben.

Der wohl mit Abstand lustigste Film entstand über die Königspinguine.


Knappe 9 Minuten und es gibt viel zu Lachen.

Zurück in Stanley

5. Januar - Noch einmal Rockhopper

Es war ein schöner Abschluss, der Besuch der Rockhopper – Kolonie auf dem Gelände der Farm unserer Fahrerin von gestern. Heute fuhr ihr Mann. Die Strecke war zwar auch Off-Road, aber einfacher zu bewältigen als am Vortag.
Die Rockhopper gaben wieder alles und ich konnte sie auch beobachten wie sie im Meer nur spielten. Also sie gehen nicht nur zum Jagen ins Wasser, sondern auch zum Vergnügen. Und necken sich und kneifen und spielen…
Zurück in Stanley
Wunderschöne Gärten. Da können sich die Briten austoben, Gärten mögen sie ja.
Am letzten Abend aßen wir im Boutique-Hotel Waterfront. Und als hätten wir nicht schon genug gesehen, tauchten am Ufer vor dem Restaurant Delfine auf. Leider konnte ich nur zuschauen, die Kamera war im Hotelzimmer.
Wir sind wieder in Marl. Den größten Teil des Berichtes habe ich zu Hause geschrieben, immer noch im Banne des Erlebten. Es war wunderschön. Und unser Eindruck war, die Bewohner der Inseln tun alles, dass es so bleibt. Wir wünschen es uns allen.